Ingolstadt
Zerstörungswütige Strandräuber

Trotz erstem Vandalismus bleibt die Freude an der umgestalteten Donaubühne ungetrübt

09.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:55 Uhr

Sonnenbad auf der umgebauten Donaubühne. Am neuen Strand ist das jetzt möglich. Viele Ingolstädter sind begeistert. Geöffnet ist täglich ab 16 Uhr, am Wochenende bereits ab 14 Uhr - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Der neu angelegte Sandstrand an der Donaubühne zieht schon nach wenigen Tagen viele Leute an. Sie sind begeistert von dem Angebot. Aber leider waren auch schon die ersten Spaßverderber da. In der Nacht zum Sonntag haben Unbekannte die Sicherung einiger verpackter Liegestühle geknackt, Sonnenschirme und Schirmständer angehoben und die Sachen in der Donau versenkt.

Reinhard Hölzl, der den Strand erst am vergangenen Freitag eröffnet hat, ist zwar nicht verbittert, aber doch enttäuscht. „Es ist schon schade, wenn man etwas aufbaut und dann ein paar Chaoten meinen, sie müssen das wieder kaputtmachen.“

Am Sonntagvormittag fand er seine Sachen im Wasser. „So ein Schirmständer wiegt rund 50 Kilo, da müssen mehrere Leute mit einer gewissen kriminellen Energie rangegangen sein“, sagt er. Immerhin hat er beim Aufräumen spontane Hilfe bekommen. Mitarbeiter des Stadtjugendrings, die am Sonntagvormittag gekommen waren, um die Bühne des Breakdance-Wettbewerbs am Tag zuvor abzubauen, stürzten sich sofort in die Fluten, um zu retten, was zu retten war. Zwei Schirme und zwei Ständer sind bis heute nicht aufgetaucht. In der darauffolgenden Nacht verschwand noch eine große Werbetafel. Auch sie liegt vermutlich auf dem Grund der Donau. Der finanzielle Verlust ist verschmerzbar, aber Hölzl und seine Kollegen werden künftig mehr Aufwand bei der Sicherung von Stühlen und Schirmen aufbringen. Die Polizei hat den Fall aufgenommen, Hölzl verzichtete bisher auf eine Anzeige.

Entmutigen lassen will er sich von den Vorfällen nicht. Dafür hat er zu viel positive Resonanz für seinen Strand erhalten. „Es macht richtig Spaß zu hören, wie sich die Leute darüber freuen, dass es an der Donau endlich so etwas gibt.“

Die Ingolstädter jedenfalls sind vom neuen Angebot begeistert. Stefan und Steffi haben sich gleich einen Liegestuhl geschnappt und sind sich nicht ganz sicher, was sie mehr genießen sollen: die Sonne oder den Blick aufs Schloss. „Es ist echt supertoll“, schwärmt Steffi (27). „Das wird unser neuer Garten hier“, meint Stefan, bevor er sich wenig später zur Erfrischung in die Donau stürzt.

„So was hat in Ingolstadt gefehlt“, meint Gabriela Hasegan (44). Sie war gestern schon zum zweiten Mal hier. Doch auch die etwas älteren Schanzer sind vom neuen Donaustrand angetan. „Es wird Zeit, dass sich in Ingolstadt endlich mal was tut“, sagt die 59-jährige Erna Bomans. Sie und ihr Mann Gerhard waren mit dem Rad im Klenzepark unterwegs – und haben dabei den neuen Strand entdeckt. Walter Korn (75) will demnächst mit seinen Enkelkindern zum Eisessen herkommen. „Schön“ finden das Angebot auch Carlotta Vorwerk und Angelika Canciani (beide 18). Für Dorina Neumayr (27) steht fest: „Eine Superidee.“ Sie hofft: „Der Strand soll bleiben – für immer.“