Risse - Franziskanerkirche gesperrt

29.04.2016 | Stand 31.01.2017, 20:53 Uhr
Die Franziskanerkirche in Ingolstadt −Foto: Hauser

Ingolstadt (dk) Aufgrund statischer Mängel ist die Franziskanerkirche in Ingolstadt seit heute gesperrt. Im Zuge der Voruntersuchungen für die geplante Restaurierung der Innenschale zeigten sich Risse im Bereich des Chorbogens zwischen Kirchenschiff und Altarraum.

Größtenteils sind die Risse schon alt. Es gibt aber auch frische Schäden. Da der Chorbogen gleichzeitig das Auflager des vollständig aus Naturstein gemauerten Glockenturmes bildet, kann eine Gefährdung der Standsicherheit nach Angaben der Pressestelle des Bischöflichen Ordinariats in Eichstätt nicht ausgeschlossen werden. "Aus diesem Grund wurde der Kirchenraum bis zum Ende der statischen Sanierungsmaßnahmen für Kirchenbesucher geschlossen."
 
Die Gottesdienste werden entweder im angrenzenden Kapuzinerkloster oder in einer anderen Innenstadtkirche gefeiert. Die Instandsetzung des beeinträchtigten Mauerwerks wird durch ein Statikbüro in Abstimmung mit dem Diözesanbauamt und den Denkmalschutzbehörden vorbereitet und umgesetzt. Die Kirche wird mindestens bis zum Sommer geschlossen bleiben.
 
Die Franziskanerkirche wurde 1275 als dreischiffige, flachgedeckte Basilika erbaut. In späteren Jahrhunderten wurde sie mehrmals verändert: Im 14. Jahrhundert mit dem Bau des Chores und im 18. Jahrhundert mit dem Tonnengewölbe und der barocken Ausstattung. In der Zeit von 1837 bis 1945 wurde die Kirche Garnisonskirche. Danach ging sie wieder in den Besitz der Franziskaner über. 1964 erhielt die Kirche von Papst Paul VI. den Titel „Basilica minor“. Im Jahr 2006 haben die Kapuziner die Seelsorge im Kloster übernommen anstelle der Franziskaner, die das Kloster wegen Personalmangels aufgeben mussten.