Ingolstadt
FCI-Fan wirft Gegner Flasche an den Kopf

27-Jähriger aus Reichertshofen nach Spiel in Dortmund wegen Körperverletzung angezeigt

01.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:15 Uhr

Knapp 3000 Fans unterstützten die Schanzer bei Borussia Dortmund. Nach Spielschluss warf ein Mann aus Reichertshofen nach Polizeiangaben einem Dortmunder eine Flasche an den Kopf. - Foto: Bösl

Ingolstadt/Dortmund (DK) Die Reise nach Dortmund ist für die Fans des FC Ingolstadt am Samstag mit gemischten Gefühlen zu Ende gegangen. Auf der einen Seite durften die Anhänger des FCI die einzigartige Atmosphäre in einem der schönsten Stadien Europas hautnah miterleben.

Auf der anderen Seite dämpften die Fehlentscheidungen, die zur Ingolstädter Niederlage führten, und ein Vorfall nach Spielschluss die Stimmung.

Etwa gegen 18.15 Uhr waren am Dortmunder Hauptbahnhof ein Anhänger des BVB und ein 27-jähriger FCI-Fan aus Reichertshofen aneinandergeraten. Dies teilte die Dortmunder Bundespolizeiinspektion gestern mit. Im weiteren Verlauf warf der Gästefan nach Zeugenaussagen eine leere Glasflasche gegen den Kopf des Dortmunders. Der Reichertshofener wurde daraufhin vorübergehend festgenommen. Die Bundespolizei leitete Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung ein.

Der Ingolstädter Fanbeauftragte Sebastian Wagner, der selbst mit dem Zug nach Hause fuhr, bekam von dem Vorfall nach eigenen Aussagen nichts mit. "Ich war mit dem Sonderzug unterwegs, der stand auf einem ganz anderen Gleis als die normalen Züge", erklärte Wagner. Seiner Einschätzung nach muss es sich bei dem Flaschenwerfer um einen Fan handeln, der dem FCI bisher nicht bekannt ist. "Unsere Problemfans hatten wir im Blick", machte Wagner deutlich. Da sich die Auseinandersetzung auf dem Abreiseweg ereignete, geht Wagner davon aus, dass Borussia Dortmund gegen den Mann aus Reichertshofen ein Stadionverbot verhängen wird. Wagner versuchte gestern Nachmittag noch, von der Polizei genauere Informationen über den Vorfall in Erfahrung zu bringen, was aber noch nicht möglich war. "Die Polizei wird zu dieser Sache wahrscheinlich zunächst einmal nicht viel mehr preisgeben", glaubt der Ingolstädter Fanbeauftragte.

Während es am Dortmunder Hauptbahnhof also zu dieser unschönen Szene kam, erlebte der Großteil der Ingolstädter Fans trotz der unglücklichen Niederlage eine gelungene Auswärtsfahrt. Michael Pluzny vom Fanclub Torkelschanzer hob vor allem die Gastfreundschaft der Dortmunder Fans hervor: 60 Torkelschanzer verbrachten den Abend und die Nacht nach dem Spiel noch in Dortmund und feierten gemeinsam mit BVB-Fans.

Die Dortmunder hätten sich sogar dafür entschuldigt, dass der FCI die Partie nur aufgrund von Fehlentscheidungen des Schiedsrichters verloren hatte. "Die BVB-Fans waren sehr nett, wir kommen auf jeden Fall gerne wieder", sagte Pluzny. Trotz der Fehler der Unparteiischen sei die Stimmung im Fanblock die ganze Zeit gut gewesen. Doch vor allem das Abseitstor zur Dortmunder Führung wurde mit Unverständnis aufgenommen. "Aus dem Spiel heraus haben wir nicht genau gesehen, dass es Abseits war, doch in der Wiederholung auf dem Videowürfel war es dann eindeutig", so Pluzny. Zu dem Eigentor von Mats Hummels, das wegen eines angeblichen Foulspiels des Ingolstädter Stürmers Dario Lezcano nicht gegeben wurde, hat auch Pluzny eine eindeutige Meinung: "Den Weltmeister-Bonus gibt es in der Bundesliga also doch. Wir hatten schon das Gefühl, dass wir eindeutig benachteiligt wurden."