Ingolstadt
Menschen, Länder, miba-Stände

In Halle 4 stellen sich die Partnerstädte vor und erzeugen reichlich Fernweh

27.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:29 Uhr

Aus zehn verschienen Ländern kommen die Vertreter der Partnerstädte auf der miba. Am Stand von Murska Sobota (Slowenien) gibt es Wurst zu kosten. Die Schotten haben Whiskey mitgebracht, aus Polen gibt es bemalte Eier zu bestaunen und Paprika aus Ungarn. Am Stand von Foshan (China) basteln zwei Frauen bunte Lampions. Die Drachenköpfe begeistern vor allem Kinder. - Fotos: Rössle

Ingolstadt (DK) Zehn Partnerstädte hat Ingolstadt – und wer durch die Halle mit den Spezialitäten und Traditionen schlendert, kommt nicht umhin, ein klein wenig Fernweh zu verspüren. Inmitten von schottischem Whiskey, französischem Parfüm, slowenischen Süßspeisen und chinesischen Drachen.

„Wir wissen, die Ingolstädter trinken gerne Whiskey“, erzählt Robert Main aus Kirkcaldy in Schottland. Deswegen haben sie gleich eine ganze Ladung mitgebracht. Auch fünf verschiedene Sorten Klosterbier und Guiness aus Irland gibt es am Stand. Je später der Nachmittag, desto voller die Tische. Dazu läuft fröhliche, schottische Dudelsackmusik. „Mein erster Besuch in Ingolstadt war 1970“, erzählt Robert Main. Seither sei er zwar nicht jedes Jahr hier gewesen, dafür in machen Jahren gleich zwei- oder dreimal. Auch die Schanzer kommen gerne in ihre schottische Partnerstadt. „2014 waren über 200 Ingolstädter in Kirkcaldy.“ Die Mailinger Blaskapelle laut Robert Main sogar zweimal. „Und unsere Prospekte sind fast weg.“

Das Zelt ist gut besucht, wer lässt sich nicht gerne zum Probieren verführen? „Nach Schottland, da wollten wir schon immer mal hin – am Stand ist es uns jetzt wieder eingefallen“, erzählt Franz Eichhorn aus Lippertshofen. „Ich würde am liebsten weit fort, China würde mich am meisten reizen“, sagt Rolanda Niemeier aus Hepberg. Früher sei sie sehr gerne gereist, nach Thailand zum Beispiel.

Mit kunterbunt bemalten Ostereiern lockt Opole in Polen. „Es ist polnische Folklore, wir bemalen Eier und Holzspielzeug“, sagt Dorota Pytel in angestrengtem Deutsch, mit strahlendem Lächeln. Sie trägt ein Kleid in der traditionellen Landestracht. Gerade die Kinder sind von dem bunten Holzspielzeug fasziniert.

Ein Stück weiter im Gang lockt Foshan mit chinesischen Drachen. Zwei Frauen falten Lampions, unterhalten kann sich mit ihnen nur, wer chinesisch spricht. Doch allein der Besuch am Stand öffnet den Blick in eine völlig andere Kultur.

Mit Holzbrettchen voller Spezialitäten und Leckereien locken Jasna und Edi Flisar aus der slowenischen Partnerstadt Murska Sobota Besucher an ihren Stand. „Wir haben gutes Essen und schöne Thermen“, empfiehlt Jasna Flisar ihre Heimatstadt. „Wie war das? Schöne Damen“ Ein Mann bleibt stehen und zwinkert. Die beiden Slowenen lachen. „Damen auch“, sagt Jasna Flisar. Oder wenn eine Frau frage, auch schöne Männer. Und wer will, bekommt von ihr das Rezept für eine traditionelle, slowenische Süßspeise, die „Premurska Gibanica“: „Sie besteht aus 17 Schichten mit Mohn, Nuss, Strudel und Quark.“ Auch typische Wurst haben sie dabei. „Wia hoaßt de Wurscht“, fragt eine Besucherin. „Kranjska“, lautet die Antwort. „Ach, a Krainer.“ Die Völkerverständigung klappt, auch auf bayerisch-slowenisch. An Ingolstadt gefalle ihm die Altstadt – weil alles noch so sei, wie vor vielen hundert Jahren, erzählt Edi Flisar. Und verweist auch auf das schöne, slowenische Vulkanland.

Paprikapulver gibt es am ungarischen Stand bei der Stadt Györ. „Bei uns ist viel los, es gibt sakrale Schätze und Sehenswürdigkeiten“, verspricht Judiz Csillag in gebrochenem Deutsch. Und die Besucher? Silvia und Johann Kral aus Ingolstadt sind sich einig: Interessieren würde sie alles, aber das Erste wird sicher Italien sein. Weil’s einfach schön sei.