Ingolstadt
Wenn Geschichte in Fahrt kommt

03.11.2010 | Stand 03.12.2020, 3:30 Uhr

In den Werkstätten des Bayerischen Armeemuseums werden alte Techniken erhalten und teils neu erlernt. Am kommenden Sonntag dürfen die Besucher wieder den Profis zuschauen. ? Arch - foto: Heimerl

Ingolstadt (DK) Erneut öffnen sich im Neuen Schloss Türen, die sonst Besuchern versperrt sind: Am Sonntag, 7. November, präsentiert das Bayerische Armeemuseum von 10 bis 17 Uhr seine Werkstätten.

Dazu gibt es eine Führung und ein unterhaltsames Kinderprogramm. Zum ersten Mal (und nur an diesem Tag) können die Gäste die historischen Motorräder aus den Sammlungen des Hauses besichtigen – an einem ungewöhnlichen Ort: der Dürnitz im Parterre des Schlosses, also von Ritterrüstungen umringt.

"Fast ein Dutzend Motorräder steht in unseren Magazinen. Sie sind in einem teilweise hervorragendem Zustand", kündigt der Museumsmitarbeiter Tobias Schönauer an. Weiter berichtet er: "Die Werkstätten selbst sind nicht einfach Werkstätten für Metall- oder Holzverarbeitung, sondern hochspezialisierte Fachwerkstätten, wie es sie so nur an Museen geben kann. Alte Techniken bleiben dort erhalten und werden teilweise neu erlernt."

Metallrestauratoren befassen sich hier mit Speziallegierungen oder Schmiedestahl wie er vor Hunderten von Jahren für Schwerter verwendet wurde. Die Schneiderei erhält Uniformen, die teilweise von den bayerischen Königen getragen wurden, und in der Sattlerei wird das Zaumzeug von Pferden erhalten, die im Ersten Weltkrieg Sanitätswagen zogen.

Restauratoren für Metall, Holz und Textilien werden ihr Können zeigen. Auch in der Sattlerei, Buchbinderei und im Fotostudio kann man den dort Beschäftigten über die Schulter schauen und Fragen stellen.

Kinder von sieben bis zwölf Jahren können um 10.30 und um 13.30 Uhr in der "Knappenzeit" (Preis: 3,50 Euro pro Kind) in das Leben eines angehenden Ritters eintauchen. Und für die Erwachsenen wird um 14 Uhr ein etwa 90-minütiger Rundgang durch das Neue Schloss angeboten. Karten gibt es an der Museumskasse. Ansonsten ist der Eintritt frei. Kaffee und Kuchen bietet der gemeinnützige Förderverein für die Unterstützung Krebskranker in der Region Ingolstadt an. Ihm kommt auch der Erlös zugute.