Ingolstadt
Vom kalten Eis ins warme Wasser

15.02.2011 | Stand 03.12.2020, 3:09 Uhr

Aus und vorbei: Weil die Kältetechnik versagt, wird das Eisstadion an der Jahnstraße ab heute geschlossen. Eislaufen unter freiem Himmel ist dann in Ingolstadt nicht mehr möglich.? Arch - foto: Rössle

Ingolstadt (rh/str) Das alte Eisstadion an der Jahnstraße ist ab heute geschlossen. Damit musste die Saison zwei Wochen früher beendet werden als geplant. "Die Kältetechnik hat sich mehr oder weniger verabschiedet", sagte Geschäftsführer Thomas Hehl gestern im Beirat der Freizeitanlagen GmbH, einer Tochtergesellschaft der Stadtwerke. Ob die Kälteanlage überhaupt noch einmal repariert werden soll, blieb in dem Gremium offen.

In dem alten Eisstadion treiben vor allem Publikumsläufer und Schulkinder ihren Sport. Die müssen ab heute in die zweite Eishalle an der Saturn-Arena ausweichen. Bürgermeister Albert Wittmann gab Hehl gestern den Auftrag, eine grobe Kostenschätzung vorzulegen, wie groß der Aufwand für die Sanierungsarbeiten im alten Stadion wäre. Davon werde es abhängen, wie man hier weiter verfährt. Die Sportanlage war früher überdacht. Nach dem Unglück von Bad Reichenhall wurde das Dach wegen möglicher statischer Risiken abgebaut. Seitdem ist das Eisstadion offen. Wittmann nutzte auch die Gelegenheit, um die Standortfrage für ein neues Sportbad zu stellen. Geschäftsführer Hehl solle zur nächsten Sitzung des Aufsichtsgremiums ein Konzept ausarbeiten. Vorbild sei ein Sportbad in Leipzig, das die Stadträte bereits besichtigt haben, so der Bürgermeister.

Bevorzugte Lage für den Neubau eines Hallenbads ist das Gelände des Eisstadions an der Jahnstraße. Dies sei das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Oberbürgermeister Alfred Lehmann mit Vertretern des SC Delphin und des Bayerischen Schwimmverbands gewesen, hieß es gestern in der städtischen Pressekonferenz.

Auf einen festen Zeitplan will sich die Stadt aber nicht festlegen lassen. "Wir wollen die Pläne aber noch in diesem Jahr den Ausschüssen und dem Stadtrat vorlegen", erklärte Pressesprecher Gerd Treffer. Roland Knoll, Vorsitzender des SC Delphin, warnt derweil vor Schnellschüssen. "Ich bin zwar froh, wenn wirklich ein Hallenbad gebaut wird", sagte Knoll zum DK. "Traurig ist aber, dass alles schon in eine bestimmte Richtung geht. Ich sehe die Gefahr, dass etwas entsteht, was nicht zu Ende gedacht ist."

Vor allem über den Standort sollte noch einmal nachgedacht werden. "Wir präferieren die Jahnstraße. Man sollte sich aber in der jetzigen Phase nicht einschränken." Vor allem die Größe des Areals des alten Eisstadions reicht Knoll nicht. "Auf dem Platz gehen einfach manche Sachen nicht, die wünschenswert wären." Vorstellbar wären für ihn zehn statt der angedachten acht 50-Meter-Bahnen. "Dann wären sogar 25-Meter-Querbahnen möglich." Der CSU-Ortsverband Mitte und und die Freien Wähler hatten sich bereits für den Standort auf dem Gelände des alten Eisstadions ausgesprochen.