Ingolstadt
Mehr Sicherheit für Radfahrer

BZA mit Vorschlägen der Stadt nicht einverstanden Diskussion um Verkehr auf Inge-Meysel-Straße

19.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Eine typische Verkehrssituation Am Konkordiaweiher Richtung Windbergstraße: Der Radler umfährt ein parkendes Auto und gerät dabei fast bis in die Fahrbahnmitte. Radschutzstreifen oder ein verbreiterter Geh- und Radweg sollen nun Abhilfe schaffen. - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Die Schanz will fahrradfreundlich werden. Doch mit der Fahrradfreundlichkeit ist es offenbar mancherorts noch nicht weit her. Wenn dann auch noch ein Schulweg ins Spiel kommt, ist das thematischer Sprengstoff genug für einen lebhaften Meinungsaustausch im Bezirksausschuss (BZA) Südost.

Dessen Mitglieder ließen sich auf der Sitzung am Mittwoch von einem Planer der Stadt den Entwurf für den Umbau der Einmündung von der Straße Am Konkordiaweiher in die Asamstraße erläutern. Das Eck soll im Zuge der Straßensanierung für Radfahrer optimiert werden. Der BZA hat dabei vor allem die Schüler im Blick, die die Strecke Richtung Münchener Straße für den Schulweg benutzen.

Wirklich anfreunden konnte sich das Gremium mit dem ihm unterbreiteten Vorschlag nicht, was zu einem intensiven Meinungsaustausch mit dem Fahrradbeauftragten der Stadt, Konrad Eckmann, führte. Alleine dieser eine Punkt beanspruchte dann auch fast 90 Minuten Sitzungszeit. Gerne sähe der BZA demnach auf Anregung von Franz Pögl eine durchgehende rote Einfärbung der geplanten Radschutzstreifen zu beiden Seiten der Straße und nicht nur eine teilweise. Auch die Verbreiterung des Gehwegs auf der Nordseite gehörte zu den Vorschlägen des BZA, auch deshalb, weil dort vor einem Geschäft geparkt wird. Diese Variante sei laut Eckmann aber zu teuer. Und das trotz der 30 000 Euro, die der Südosten aus seinem Bürgerhaushalt in den Umbau investieren möchte, um eine zeitnahe Durchführung zu realisieren. Nun soll auf einer der nächsten Sitzungen ein neuer Entwurf vorgestellt werden - das Ganze unter besonderer Beachtung des "fahrradfreundlichen Aspekts", so der Wunsch der BZA-Vorsitzenden Christine Einödshofer.

Auch in dem neuen Wohngebiet auf dem ehemaligen Kasernengelände an der Manchinger Straße regt sich seit Herbst der Unmut der Anwohner. Dort ist die Inge-Meysel-Straße als verkehrsberuhigte Zone ausgewiesen, was einige Autofahrer womöglich aus reiner Unwissenheit heraus nicht sonderlich interessiert, folgt man den Ausführungen der anwesenden Bewohner. Es würde zu schnell gefahren in dem gleichberechtigten Verkehrsraum, heißt es. Aktuelle Messungen hätten dies auch "unbestritten" belegt, wie Einödshofer es formulierte. Die Diskussion drehte sich vor allem darum, wie der Bereich zu kennzeichnen sei, damit Autofahrer auf die vorgeschriebene Geschwindigkeit achten. Der erarbeitete Vorschlag sieht nun vor, demnächst einen Entwurf für eine sogenannte Aufpflasterung der Straßen vorzustellen. Ein ähnliches Beispiel dafür gebe es bereits in Etting, hieß es. In einer der kommenden Sitzungen wird auch dazu mehr zu erfahren sein.

Probleme bereitet mitunter auch die Parksituation in dem Wohngebiet. Vor allem bei Spielen des ERC Ingolstadt in der Saturn-Arena würde das Quartier verstärkt genutzt, um das Auto kostenlos abzustellen. Ein zentraler Punkt in den Anliegen der Bürger waren ohnehin verschiedene Verkehrssituationen (so im Bereich der Erni-Singerl-Straße und in der Pettenkoferstraße, wo der Verkehr laut Aussage eines Anwohners immer mehr zunehme) und die daraus resultierende Lärmbelastung und Parksituation.

Erfreulicheres gab es zur Niederfelder Straße zu berichten. Hier soll nun von Sommer an ab der Bunsenstraße der bislang fehlende Radweg stadteinwärts gebaut werden, was nach vollzogenen Grundstückserwerbungen jetzt möglich ist, jedoch eine umfangreiche Abholzung voraussetzt, wie Eckmann berichtete. Das Gefahrenpotenzial für Radler solle sich dadurch weiter reduzieren. Auf der Autobahnüberführung werde außerdem das Gelände erhöht und eine Rampe installiert. Gute Nachrichten gab es auch zur Salierstraße (das Verbindungsstück nach Kothau) und zur Straße Am Franziskanerwasser. Beide sollen ab dem Frühjahr saniert werden.