Ingolstadt
Dauerthema Probierlweg

Versetztes Parken zeigt offenbar Wirkung für den BZA ist das Thema aber nicht ausgestanden

07.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:43 Uhr

Foto: Michael Brandl

Ingolstadt (DK) Der Probierlweg bleibt Dauerthema im Bezirksausschuss (BZA) Mitte. Und das, obwohl die neue Parkregelung, die derzeit dort versuchsweise zum Einsatz kommt, offenbar fruchtet. Das zumindest bestätigten Anwohner auf der jüngsten Sitzung des BZA am Dienstag. "Das bringt schon was", sagte einer von ihnen.

Im Probierlweg gilt aktuell ein versetztes Parken auf beiden Seiten, von der Einmündung zur Westlichen Ringstraße bis zur Riehlstraße, was der Verkehrsberuhigung dienen soll. Die Straße wird vor allem von Pendlern stark frequentiert, die von Westen kommend staufrei in die Westliche Ringstraße gelangen wollen. Das empfinden viele Anwohner als störend. Nun aber treibt einen Anlieger ein andere Befürchtung um. Er glaubt, dass sich der Verkehr auf den Brodmühlweg verlagern könnte, vor allem dann, wenn der Probierlweg - wie derzeit angedacht - zur Sackgasse würde. Er stellte deshalb einen Antrag auf eine Verkehrszählung im Brodmühlweg und brachte gleich noch einen Lösungsvorschlag zur Beseitigung des Problems mit ein: "Man sollte an der Antoniusschwaige etwas ändern, denn da kommt der Verkehr her", sagte er und schlug vor, dort den Linksabbiegerverkehr in Richtung Brodmühlweg zu sperren.

Dem wollte der BZA in dieser Konsequenz jedoch nicht so ohne Weiteres folgen, sah aber durchaus weiteren Handlungsbedarf. "Das Thema ist noch nicht ausgestanden", sagte Vorsitzender Alfred Grob. Er fand, dass eine gerechtere Lastenverteilung auf den betreffenden Straßen wünschenswert wäre. Der BZA wolle deshalb zu einer seiner nächsten Sitzungen einen Referenten der Stadt zum Thema einladen, um die Sachlage zu erörtern. Auch solle abgeklärt werden, ob eine Verkehrszählung sinnvoll sei.

Vom Tisch ist eine Rotmarkierung der Radwege quer über die Fahrbahn bei der Querung der Westlichen Ringstraße zur Friedhofsstraße. Sie sollte nach den Vorstellungen des Antragstellers dazu beitragen, dass diese bei Stau durch stehende Fahrzeuge nicht blockiert wird. Derartige Quermarkierungen seien jedoch unzulässig, teilte das Amt für Verkehrsmanagement und Geoinformation dem BZA mit. Sie würden dem Radfahrer unberechtigterweise einen Anspruch auf Vorfahrt suggerieren, den er in einer solchen Verkehrssituation nicht erzwingen dürfe. Demnach sei das Durchschlängeln durch wartende Autos bei Grün für Radler verboten. Auch könne man dem Problem nicht durch eine Änderung der Signalisierung beikommen, hieß es. "Die angesprochenen Rückstauungen werden nicht durch Ampeln erzeugt, sondern unter anderem vom Schleichverkehr aus den Nebenrichtungen wie dem Probierlweg und Brodmühlweg, der die Stauräume füllt bevor der Verkehr auf der Westlichen Ringstraße seine Freigabe erhält", teilte das Amt mit. Eine Änderung der Signalisierung, die den Stauraum und somit auch die Fußgänger- und Radquerung bei jedem Umlauf garantiert freihalte, hätte einen längeren Stau zur Folge, der wiederum die erwähnten Schleichverkehre noch attraktiver machen würde.

In die Kritik geriet hingegen der Radverkehr in der Degenhartstraße in einem Antrag von BZA-Mitglied Matthias Büscher. Er stellt darin fest, dass Radler, die von der Antoniusschwaige her kommen, dort kontinuierlich den Fußweg an der Ostseite der Straße befahren, was nicht erlaubt ist und zu gefährlichen Situationen mit Fußgängern führe. Dagegen sei der Fuß- und Radweg auf der Westseite in beide Richtungen befahrbar, was auch so gekennzeichnet sei. Büscher fordert deshalb, die Befahrung der Ostseite nachhaltig - etwa durch eine entsprechende Beschilderung - zu unterbinden. Der BZA wolle dies nun zur Prüfung an die zuständige Behörde weitergeben.

Auch wolle das Gremium noch einmal das Gespräch mit der Filialleitung des Gartencenters in der Degenhartstraße suchen. Bei der Ausfahrt vom Kundenparkplatz dort schränke eine Werbestele die Sicht auf den in beide Richtungen befahrbaren Radweg ein, stellte Büscher in einem weiteren Antrag fest. Diese Situation würde er gerne entschärft sehen. Dem Thema habe sich der BZA schon einmal angenommen, sagte Grob. Da es dort aber noch nie zu einem Unfall gekommen sei und die Stele auf Privatgrund stehe, sei bisher alles wie gehabt geblieben.