Ingolstadt
Solidarität bringt den Erfolg

Fall Annalena: DK-Leser haben 38 000 Euro für Transporter gespendet Finanzierung damit gesichert

11.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:13 Uhr

Annalenas Schicksal hat viele gerührt: Immer wieder haben sich in den vergangenen Wochen bei der Familie Köllner und beim DK Menschen gemeldet, die finanzielle oder ideelle Hilfe für das achtjährige Mädchen (vorne) leisten wollten, das wegen einer angeborenen schweren geistigen und körperlichen Behinderung lebenslang auf intensive Pflege angewiesen ist. Beispielhaft ist hier das Team des Frisiersalons Sonja Rieke abgebildet (links die Inhaberin), das eine Tageseinnahme samt Trinkgeldern für die Aktion gespendet hat. - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Es ist noch keine sechs Wochen her, dass im DONAUKURIER über das Schicksal der kleinen Annalena und die Sorge ihrer Familie berichtet wurde, ein behindertengerechtes Auto zu bekommen. Die seinerzeit angelaufene Spendenaktion konnte nun bereits erfolgreich abgeschlossen werden.

Große Freude bei Sabine Köllner, die Ende vorigen Jahres mit ihrem Problem an den DK herangetreten war: Annalenas Mutter darf seit gestern die Gewissheit haben, dass die Finanzierung eines Transporters für ihre rund um die Uhr auf medizinische Hilfe und Pflege angewiesene Tochter gesichert ist. Auf dem Spendenkonto, das vom BRK-Kreisverband Ingolstadt für die Aktion eingerichtet worden war, sind inzwischen gut 38 000 Euro eingegangen - Geld von DK-Lesern, denen es ein Anliegen war, der Familie aus dem Westviertel, die beim behindertengerechten Umbau ihres Hauses an ihre finanziellen Grenzen gestoßen ist, unter die Arme zu greifen.

Der VW Caravelle, der für Annalenas Bedürfnisse ideal wäre, dürfte einschließlich der Aufwendungen für einen Umbau in einer Spezialwerkstatt etwa 48 000 Euro kosten. Die jetzt auf dem BRK-Konto eingegangene Summe kann durch Zuwendungen mehrerer Stiftungen, die von Sabine Köllner um Hilfe gebeten worden waren, um weitere 15 000 Euro aufgestockt werden. Damit stehen also insgesamt nun rund 53 000 Euro für die Anschaffung des Autos zur Verfügung, sodass praktisch noch ein gewisser Überschuss vorhanden ist, der für etwaige erste Inspektionskosten zurückgehalten werden könnte.

Ein Knackpunkt der Spendenaktion war zweifelsohne, dass über das Rote Kreuz zunächst dafür gesammelt worden war, Annalenas Familie das Geld direkt für die Anschaffung zur Verfügung zu stellen. Das hätte es aber unmöglich gemacht, jenen Spendern, die darauf Wert legten, eine Spendenquittung auszustellen. Dieses Problem ist jetzt dadurch umschifft worden, dass der BRK-Kreisverband das Fahrzeug selbst anschaffen und der Familie - abgesichert durch einen Vertrag - leihweise so lange wie nötig zur Verfügung stellen wird.

Damit ist der (rein theoretisch gegebene) Fall ausgeschlossen, dass die Familie das Fahrzeug eines Tages nach eigenem Gutdünken weiterverkaufen kann. Über eine etwaige Weiterverwendung wird in jedem Fall das Rote Kreuz entscheiden, das damit die Gemeinnützigkeit der gesamten Aktion durchgehend garantiert.

An dieser für alle Beteiligten tragbaren Lösung hat in den vergangenen Tagen der Ingolstädter Steuerberater Rudolf Kugler von der Steuer- und Rechtsanwaltskanzlei Freihof an der Neuburger Straße maßgeblich mitgewirkt. Kugler, dessen Sozietät auch schon wiederholt für den regionalen Nachsorgeverein Elisa tätig geworden ist, wird auch den Vertrag zwischen BRK und Sabine Köllner aufsetzen. Die Spender, die darum gebeten haben, bekommen dann beizeiten Quittungen durch das Rote Kreuz ausgestellt.

Diese rechtliche Absicherung ist gut und nötig, aber das Wichtigste ist natürlich, dass die schwerstbehinderte Annalena und ihre Mutter künftig die Mobilität bekommen, die sie sich schon lange wünschen, weil der bisher genutzte Privatwagen einfach zu klein und zu reparaturanfällig geworden ist.

Auch wenn das neue Fahrzeug jetzt erst einmal vom BRK bestellt und dann noch in einer Fachwerkstatt umgebaut werden muss, und deshalb bis zur ersten Nutzung sicher noch einige Monate vergehen werden, so bedankt sich die Familie von Sabine Köllner natürlich bereits jetzt bei allen Menschen, die die Spendenaktion unterstützt haben. Der DONAUKURIER kann sich da nur anschließen.