Ingolstadt
Schon wieder Nachfolger gesucht

Auch die amtierende Gesundheitsamtschefin, Ursula Becker, geht bald in Altersteilzeit

16.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

Ein vielseitiges Aufgabengebiet: Dennoch scheint es nicht leicht, die Leitung des Gesundheitsamts dauerhaft zu besetzen. Auch die amtierende Chefin, Ursula Becker, geht bald in Altersteilzeit. - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) "Nachfolger gesucht", schrieb der DONAUKURIER im März 2015, nachdem bekannt wurde, dass die langjährige Leiterin des Gesundheitsamts, Elisabeth Schneider, demnächst in Vorruhestand gehe. Jetzt, knapp zwei Jahre später, kann diese Überschrift stehen bleiben.

Denn in absehbarer Zeit tritt die Nachfolgerin Schneiders, deren frühere Stellvertreterin Ursula Becker, die Freistellungsphase ihrer Altersteilzeit-Regelung an. Und ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für die leitende Amtsärztin ist noch nicht in Sicht.

Besonderen Grund zur Eile sieht der für Personalangelegenheiten zuständige OB-Referent Christian Siebendritt aber nicht. Ursula Becker, die sich nach dem Weggang Schneiders für die Gesundheitsamtsleitung beworben und die Stelle bekommen habe, werde "in etwa einem Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen". Er werde sich "umgehend um die Nachfolge bemühen." Die Stelle werde unter anderem im Ärzteblatt ausgeschrieben. Noch sei allerdings unklar, ob weiterhin nur ein Beamter für diese Position infrage komme. "Das hängt vom genauen Aufgabengebiet ab." Jedenfalls ist die Leitung des städtischen Gesundheitsamts künftig besser dotiert: "Wir haben sie auf A 16 (letzte Stufe höherer Dienst, d. Red.) aufgewertet." Es handele sich schließlich, von der Qualifikation her, um ein Spitzenamt. Siebendritt: "Ich gehe davon aus, dass wir einen Bewerber finden werden."

Doch auch er weiß: Der Markt auf dem Gebiet der Amtsärzte ist - wie übrigens bei Medizinern allgemein - knapp. Das hatte die Stadt 2015, als Schneider ging, schon einmal bemerkt. Wie berichtet, hatte damals eine bundesweite Ausschreibung des Postens "kein greifbares Ergebnis" gebracht. Der damalige städtische Pressesprecher, Gerd Treffer, hatte auf Nachfrage angekündigt, die Ausschreibung neu aufzulegen.

Denn ursprünglich hatte Ursula Becker im Hinblick auf ihre eigene bevorstehende Altersteilzeitregelung die Leitung nur bis zur Neubesetzung übernehmen wollen. Dass eine dauerhafte Position daraus wurde, dürfte auf Bitten der Stadt geschehen sein. Personalchef Siebendritt jedenfalls hat für die Arbeit des Teams des städtischen Gesundheitsamts nur Lob übrig. "Die machen einen wirklich guten Job." Insbesondere seit "das Asylthema"akut geworden sei, seien die Mitarbeiter des Gesundheitsamts sehr beansprucht. "Wir wissen, was wir an unseren Amtsärzten haben", sagt Siebendritt. Zum 1. April fängt ein weiterer Amtsarzt in Ingolstadt an. Allerdings in nicht leitender Funktion.

Gesundheitsreferent Rupert Ebner spricht von einem "sehr vielseitigen, interessanten und abwechslungsreichen Beruf". So sei der an der Spitze des Gesundheitsamts stehende Amtsarzt für die Lebensmittelüberwachung genau so verantwortlich wie für das Veterinäramt oder die Schwangerschaftsberatung. Warum es dennoch schwer ist, eine solche Stelle zu besetzen, liege unter anderem am Konkurrenten Audi: "Die haben allein 30 Betriebsärzte".