Ingolstadt
Schneller als Audi erlaubt

Stadtwerke stellen sich auf Fernwärmeversorgung einer GVZ-Halle ein, die noch gar nicht konkret geplant ist

11.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:26 Uhr

Ingolstadt (DK) Die Erweiterung des Güterverkehrszentrums (GVZ) ist bisher in einem derart rasanten Tempo vor sich gegangen, da kann man schon mit dem weiteren Terminplan leicht durcheinander kommen. Hubert Stockmeier, der Chef der Stadtwerke-Tochtergesellschaft Netze, kündigte am Freitag im Aufsichtsrat an, dass sowohl die neue Halle B als auch die geplante Halle A an der Ettinger Straße vom städtischen Energieversorger an die Fernwärme angeschlossen werden.

Da hatte der Geschäftsführer aber die Rechnung ohne Klaus Mittermaier (SPD) gemacht. Der ist Mitglied des Aufsichtsrates der Stadtwerke und des Audi-Betriebsrates und äußerte erhebliche Zweifel, ob Stockmeiers Angaben zu den neuen Hallen ihre Richtigkeit haben. „Des san Mitarbeiterparkplätze“, verdeutlichte er die Brisanz des Themas. Ob denn der Zeitplan für die Halle A („Herbst 2016 bis Herbst 2017“) überhaupt „bestätigt“ sei, wollte Mittermaier wissen.

Keineswegs, schaltete sich Oberbürgermeister Christian Lösel ein, der auf ein Gespräch mit der Audi-Werkleitung Bezug nahm. Die Halle A sei „nicht in der Pipeline“. Lösel: „Wir stehen diesbezüglich auf standby.“ Wie mehrfach berichtet, ist der Bau der großen Logistikhallen ein Gemeinschaftsprojekt der städtischen IFG und der Audi AG. Während bei der Halle B bereits Baustart war, ist also bei Halle A noch alles offen.

Matthias Bolle, Geschäftsführer der Stadtwerke-Holding, berichtete im Aufsichtsgremium über die Entwicklung an der Tariffront. Die Senkung der Strompreise im Oktober wird demnach durch die Erhöhung der staatlichen Umlagen und Abgaben wieder zunichte gemacht. „Das ist ein durchgereichter Posten“, sagte der Manager. Es bedeutet: Zum 1. Januar gehen die Preise im gebräuchlichsten Tarif Spar-IN-Strom um 0,71 Cent pro Kilowattstunde nach oben. Für den Durchschnittshaushalt sind das Zusatzkosten von rund 25 Euro im Jahr. Besser sind die Aussichten für die Erdgaskunden. Nach Angaben Bolles bleiben die Preise bis Ende der Heizperiode konstant. 2016 sei ein „Step nach unten“ zu erwarten.