Ingolstadt
SPD will kostenlosen Busverkehr

08.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:23 Uhr

Ingolstadt (DK) Die sich zunehmend verschärfende Situation bei der Pflege erfordert nach Auffassung der SPD-Stadtratsfraktion ein entschlossenes Handeln. Bei ihrer Klausur in Pfahldorf forderte sie unter anderem die Errichtung eines Kurzzeitpflegeheimes, die Ausweisung von Flächen für Altenpflegeheime im Zuge der Stadtentwicklungsplanung sowie eine zügigere Bearbeitung von Willensbekundungen der Träger von Altenpflegeheimen.

Grundlage für die Beratungen der Genossen war das von der Stadt in Auftrag gegebene Pflegegutachten. Danach gibt es bis zum Jahr 2030 einen Bedarf von circa 400 Plätzen in einem Altenpflegeheim. Schon heute haben wir es mit einer kritischen Situation zu tun. In Ingolstadt können weit mehr als 100 Plätze nicht belegt werden, weil das dafür vorhandene Fachpflegepersonal nicht vorhanden ist.

Nach den Recherchen der Sozialdemokraten gibt es in Städten wie Dresden oder Graz bereits Kurzzeitpflegeheime. Sie sehen deshalb in einer derartigen Einrichtung auch für Ingolstadt eine Lösung. "Jedenfalls reicht es nicht, im Heilig-Geist-Spital fünf Kurzzeitpflegeplätze zu schaffen, wenn man genau dort zuvor zwölf gestrichen hat", betont die SPD. Das sei "nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, der dem Bedarf in gar keiner Weise gerecht wird". Die Situation sei für die Betroffenen so schwierig, dass die ersten sich sogar in Eichstätt oder im noch weiter entfernten Ismaning einen Kurzzeitpflegeplatz suchen mussten.

Nach der Verabschiedung des Verkehrsentwicklungsplans will die SPD-Stadtratsfraktion keine unnötige Zeit verlieren, um die ständig zunehmenden Verkehrsprobleme anzugehen. Fraktionschef Achim Werner: "Bei uns zwickt's und zwackt's doch inzwischen an allen Ecken und Enden, von Unsernherrn bis Etting, von West bis Ost." Bei ihrer Klausurtagung beschlossen die Sozialdemokraten erste Schritte. So soll eine Untersuchung in Auftrag gegeben werden, welches Massenverkehrsmittel am besten geeignet wäre, die dramatisch zunehmenden Probleme auf Ingolstadts Straßen zu lösen. Die SPD selbst hat ja schon vor geraumer Zeit eine Seilbahn vorgeschlagen, ein Projekt, dem kürzlich auch Studenten der Technischen Hochschule Ingolstadt einen neuen Schub gegeben haben.

Nach Auffassung der SPD-Fraktion braucht der öffentliche Personennahverkehr neue Impulse. Zu diesem Zweck schlägt sie außerdem vor, ein Jahr lang die kostenlose Nutzung des INVG-Angebots zu erproben. Der Nutzen für die Umwelt allein rechtfertigt nach Auffassung der SPD-Stadträte den damit einhergehenden Verlust auf der Einnahmenseite.