Ingolstadt
Rabenschwarzer Rennbolide aus der Schanz

Die Studierenden des Schanzer-Racing-Electric-Teams stellten ihren neuen Flitzer vor

02.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:04 Uhr

Der ganze Stolz der Mitglieder des Schanzer-Racing-Electric-Teams: Mit dem Elektrorennwagen SRe13 wollen die Studierenden in dieser Saison in Hockenheim und in Italien an den Start gehen. Am Samstagabend stellten sie ihren neuen Flitzer im Westpark vor. Im Vergleich zum Vorgänger – der „First Lady“ – hat der Wagen einige Kilogramm verloren und verfügt jetzt über eine ausgefeiltere Technik und Mechanik. - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Der Vorhang ist gefallen: Die Mitglieder des Schanzer Racing Teams haben am Samstagabend im Westpark ihren neuen Elektrorennwagen präsentiert. Mit dem SRe13 wollen sie in dieser Saison an zwei Rennen teilnehmen.

Jedes der 80 Teammitglieder hat im Schnitt 20 bis 30 Stunden in das Nachfolgemodell investiert. Denn der Rennbolide „First Lady“ hat ausgedient. Der neue Wagen namens SRe13 sieht seinem Vorgänger allerdings kaum mehr ähnlich: statt weiß nun schwarz lackiert und ein riesiger Spoiler am Heck. Aber auch im Inneren hat sich einiges getan. „Dass wir ein derart ausgereiftes Auto präsentieren können, macht uns stolz“, sagt Thomas Brücker, bei Schanzer Racing für die Abteilung Mechanik zuständig.

Angefangen hatte alles noch ganz überschaubar: 2010 kamen fünf ehemalige Studenten der Ingolstädter Hochschule auf die Idee, man könnte doch ein wenig im Rennsport mitmischen. Der Konstrukteurswettbewerb Student Formula wäre eine Möglichkeit: Mit einem selbstgebauten Rennwagen treten die Teilnehmer gegen Teams anderer Universitäten an. Im April 2011 waren es bereits 30 Studierende, die mithalfen, im Oktober mehr als doppelt so viele.

„Unser Ziel war, im Sommer 2012 zum ersten Mal an der Student Formula teilzunehmen“, erklärt Markus Fracaro, Kapitän des Racingteams. Die erste Saison mit ihrem Rennwagen „First Lady“ beendeten die Schanzer Studierenden mit einem „phänomenalen Ergebnis“, wie es Thomas Doyé, Vizepräsident der Hochschule, nennt: ein achter Platz in Hockenheim, ein fünfter Rang in Italien – und auf der Weltrangliste Platz neun.

„Wir sind alle sehr, sehr stolz darauf, was wir in dieser ersten Saison geschafft haben“, sagt Fracaro. In der kommenden Saison stehen erneut die Rennen in Hockenheim (30. Juli bis 4. August) und im italienischen Varano de Melegari (13. bis 16. September) auf dem Plan.

Um 80 Kilogramm ist der SRe13 leichter, da die Studierenden statt Stahl nun Alu verwenden. Zwei Motoren sitzen am hinteren Ende. „Jeder Motor hat ein Rad, das er antreibt“, erklärt Tobias Reger, Leiter der Abteilung Elektrik. So können die Räder beispielsweise in Kurven unterschiedlich schnell laufen, der Reifen auf der Außenbahn die weitere Strecke also ohne Probleme zurück legen. „Im Rennen ist das unschlagbar“, ist sich Reger sicher.

Auch bei der Batterie hat sich einiges getan. „Sie ist leichter und kleiner“, sagt Reger. „Aber sie wird reichen.“ Denn die Studierenden haben das Prinzip der Rekuperation mit eingebaut: Beim Bremsen wird Energie gewonnen, die Batterie lädt sich automatisch auf. „Wenn das Fahrzeug ein bisschen das hält, was es verspricht, können wir nicht verlieren“, ist sich Teamkapitän Fracaro sicher. „Wir haben uns unserer Meinung nach sehr gesteigert.“

Aber nicht nur beim Rennboliden haben sich die Schanzer weiterentwickelt. „Wir haben nicht nur unser Fahrzeug verbessert“, sagt Konstantin Fellner, Leiter der Abteilung Wirtschaft bei Schanzer Racing. Ein schlichteres Logo, neue T-Shirts, und auch die Homepage des Teams wurde überarbeitet und wird demnächst mit neuem Gesicht online gehen (www.schanzer-racing.de). „Was die Studenten dort lernen, das können wir Professoren ihnen gar nicht beibringen“, sagt Vizepräsident Doyé.