Ingolstadt
Nationalpark: Es bleibt bei Unverbindlichkeit

23.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Ingolstadt (hl) Ein erwartbares Resultat: Bei nur zwei Gegenstimmen aus der CSU-Fraktion hat der Stadtrat am späten Donnerstagabend dem von der Staatsregierung angestrebten offenen Dialog über einen möglichen Nationalpark Donauauen seine Unterstützung zugesagt.

Damit ist nichts festgezurrt, sondern nur guter Wille bewiesen. Doch selbst das ging den wenigen Bedenkenträgern offenbar schon zu weit: Insbesondere CSU-Stadtrat Franz Wöhrl ließ es sich nicht nehmen, im Plenum gegen jeglichen Nationalparkgedanken Stellung zu beziehen. Der Landwirt aus Unsernherrn ("Normalerweise wäre zuzustimmen, aber . . .") sorgte sich - wie auch andere Vertreter seiner Zunft schon deutlich gemacht haben - um zu restriktive Auflagen für die Bauern durch eine mögliche Schutzzone und um eine dann auch eingeschränkte Stadtentwicklung: "Ich kann mir nicht anmaßen, dass ich heute schon für meine Enkel entscheide!"

Das war der SPD-Fraktion eine Spur zu theatralisch, zumal es ja lediglich um die Zustimmung zu einem ergebnisoffenen Dialog ging. Ihr Sprecher Achim Werner: "Wir Deutschen sind schon komisch - wir schauen uns überall in der Welt Naturschutzgebiete an - aber daheim . . ."

Immerhin gaben Dorothea Deneke-Stoll ("Eine gute Idee") und Hans Achhammer ("Wir sind für eine offene Diskussion") zu erkennen, dass sich die Christsozialen keinesfalls zu einer dogmatischen Verweigerung verabredet hatten. FW-Fraktioschef Peter Springl gab immerhin zu bedenken, dass sich die Stadt bei allem Wohlwollen durch einen denkbaren Nationalpark keinesfalls in ihrem Planungsrecht für eine vierte Donaubrücke einschränken lassen dürfe. Ansonsten könne man gerne dem von Umweltreferent Rupert Ebner vorbereiteten, recht unbestimmt gehaltenen Beschlussvorschlag zustimmen.

Der Text wurde auf Einwand der Grünen noch dahingehend ergänzt, dass sich die Stadt im Falle einer Weiterverfolgung der Nationalparkpläne beizeiten eingehende Bürgerinformationen durch die Staatsregierung wünscht. Grüne, SPD und ÖDP sowie die Bürgergemeinschaft zogen weitergehende eigene Anträge zur Beschlussfassung ohne lange Erklärungen und Diskussionen zurück.