Ingolstadt
"Natur pur" auf neun Kilometern

22.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:26 Uhr

Seine Lieblingsstelle: Am Feldkreuz am Rand des Eichenwaldes in Gerolfing kommt CSU-Stadtrat Markus Meyer auf dem Rückweg seiner Trainingsrunde besonders gerne vorbei. "Ab da weiß ich, gleich ist es geschafft", sagt der 29-Jährige. - Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Tausende trainieren in Ingolstadt und Umgebung wieder für den Halbmarathon, der am 29. April stattfindet. In einer kleinen Serie zeigen uns Teilnehmer ihre Lieblings-Trainingsstrecken. Heute mit CSU-Stadtrat Markus Meyer.

Der 1. Januar 2014 habe sein Leben verändert, erzählt Markus Meyer. Denn am besagten Neujahrstag hat sich der Gerolfinger ein Ziel gesetzt. Noch 2014 wollte er einen Marathon laufen. "Wie ich auf den Gedanken gekommen bin, kann ich jetzt gar nicht mehr sagen", meint Meyer. Jedenfalls hat er den Marathon damals geschafft. 3:43 Stunden hat er für die gut 42 Kilometer in München benötigt. Auch der Ingolstädter Halbmarathon ist längst ein fester Termin im Laufkalender des 29-Jährigen, der am liebsten in der Natur trainiert.

Der Laufsport hat Meyer nun seit Dreieinviertel Jahren in seinen Bann gezogen. Ein bisschen gejoggt sei er zwar schon immer, erzählt er. Aber nicht viel mehr als das, "was man als Fußballer eben so mache. Nach der Jugend habe ich aufgehört zu kicken. Und dann ist das Joggen ein bisschen eingeschlafen", so Meyer. Ab und zu habe er seine Joggingschuhe aus dem Schrank geholt. "Aber eher selten. Und eher planlos." Bis 2014.

Seitdem ist dieser Sport aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken. "Erst habe ich unter Anleitung von Benni (Personal-Trainer Benjamin Ziegaus aus Ingolstadt; Anm. d. Red.) das Lauf-Abc gelernt, später bin ich dann immer öfter selbstständig gejoggt." Ohne Joggen geht es mittlerweile nicht mehr. "Vergangenes Jahr im Urlaub habe ich mal 14 Tage nichts gemacht. Wohl habe ich mich dann aber nicht gefühlt", sagt Meyer, der derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt arbeitet, wo er auch promoviert.

Die Natur zieht Markus Meyer an. Und da passt es ganz gut, dass sein Haus in der Sternheimstraße am Ortsrand liegt und somit nicht weit vom Wald und den Fluren Gerolfings entfernt ist. "Ich fühle mich einfach sauwohl hier. Manchmal werde ich fast ein wenig philosophisch", sagt er. Eine rund neun Kilometer lange Strecke hat es ihm besonders angetan. Diese beginnt bei Mayer daheim. Nach ein paar Hundert Metern läuft er in den Wald. "Am Waldfestplatz beim Holzpavillon gibt es eine Gabelung. Ob ich dann links oder rechts abbiege, macht keinen großen Unterschied." Vor der Rieseneiche biegt er südlich in Richtung Donau ab. Von dort geht es weiter bis zum Schafirrsee. Meyer verlässt den Eichenwald schließlich bei einem Feldkreuz. "Das ist meine Lieblingsstelle der Strecke. Ab da weiß ich, gleich ist es geschafft. Nur noch ein Kilometer, dann bin ich wieder bei mir daheim", sagt er. Meyer versucht, so oft es geht, auf dieser Strecke unterwegs zu sein. Nicht immer lässt es seine Zeit zu. Denn neben dem Job an der Uni Eichstätt sitzt der 29-Jährige seit 2014 für die CSU im Ingolstädter Stadtrat. 30 Kilometer Laufen pro Woche fordert er derzeit aber mindestens von sich selbst.

Denn am 29. April ruft wieder der Ingolstädter Halbmarathon. Schon vor drei Jahren, also wenige Wochen nach dem Start seiner Lauf-Karriere, hatte er daran teilgenommen und nach 1:47 Stunden die Ziellinie überquert. "Das Gefühl war gigantisch, die Stimmung einmalig. Ich hatte mehrmals Gänsehaut", erinnert sich Meyer. Die Unterstützung der Zuschauer auf der ganzen Strecke sei "der Wahnsinn". Gerade nach 15 Kilometern, wenn die Beine richtig schwer würden, trieben die Fans an der Strecke die Läufer nach vorne. Besonders auf dieses Gefühl freue er sich auch bei der diesjährigen Ausgabe des Halbmarathons. Er hat eine Wunschzeit. "1:35 Stunden wären super."

Am liebsten trainiert Markus Meyer sonntags. Erstens, weil da am meisten Zeit sei. Und zweitens, weil man nach einem langen Lauf richtig schön schlemmen könne. "Also gut und viel", scherzt er. Wenn Meyer zum Joggen geht, bleiben Musik und Kopfhörer immer im Schrank. Auf seiner Trainingsstrecke reicht ihm die Ruhe der Natur vollkommen aus.

 

Ein kleiner Nachtrag zur ersten Ausgabe der Serie: Die Laufstrecke von Benjamin Ziegaus von der Ingolstädter Innenstadt zum Baggersee und zurück beträgt insgesamt zehn Kilometer.