Ingolstadt
Marschmusik im Blut

Karl Heinz Schömig feiert 85. Geburtstag

25.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

Komponist und Kunstliebhaber: Karl Heinz Schömig wird heute 85 Jahre alt. - Foto: oh

Ingolstadt/Rimpar (peh) Der gebürtige Ingolstädter Karl Heinz Schömig feiert am heutigen Donnerstag, 26. November, an seinem Alterssitz in Rimpar bei Würzburg, wo er mit seiner Frau Alma lebt, seinen 85. Geburtstag. Seit er 1989 aus Ingolstadt wegzog, ist es recht still um ihn geworden. Das mag einerseits an der geografischen Entfernung liegen, die ihn nun von Ingolstadt trennt, andererseits an seiner schweren Erkrankung.

Als Kind erhielt Schömig von seinen Eltern eine umfassende Klavierausbildung, später lernte er noch Trompete, sein Lieblingsinstrument. Fasziniert verfolgte er die sonntäglichen Konzerte der Militärorchester am Rathausplatz, was in ihm den Keim für sein Talent fürs Komponieren gepflanzt hat.

Die von ihm komponierten Militärmärsche wurden früher viel gespielt, sein „Marsch der Ingolstädter Panzeraufklärer“ war offizieller Bataillonsmarsch des Panzeraufklärungsbataillons 10; heute ist derselbe offizieller Bataillonsmarsch des Gebirgsaufklärungsbataillons 230 in Füssen im Allgäu. Schömigs „Marsch der Ingolstädter Pioniere“ brachte es bis zu verschiedenen Aufführungen bei großen Zapfenstreichen der Bundeswehr (durch das Gebirgsmusikkorps 8 aus Garmisch-Partenkirchen). Diese und andere Schömig’sche Märsche sind auf einer Schallplatte und einer CD festgehalten. Viele seiner Kompositionen sind heute aber fast vergessen.

Seine Freunde nennen ihn seit seiner Ingolstädter Gymnasialzeit auch jetzt noch „Verdi“, weil er die Opernmusik dieses großen Italieners über alles schätzt. In Rimpar schub Schömig noch weitere Kompositionen, so seinen Trauermarsch in g-moll. Seine ausgedehnten kunsthistorischen Studien fanden ihren Niederschlag in seinem großen Kunstführer „Münster Zwiefalten“, der im Verlag Schnell & Steiner, Regensburg, erschienen ist. Schömig bereiste 250 Klöster der Zisterzienser in Europa.

Jahrzehnte betrieb Karl Heinz Schömig sein Fachgeschäft für Lederbekleidung und Pelze am Holzmarkt. Als humorvoller Mensch war er 1959 Prinz der Ingolstädter Faschingsgesellschaft Narrwalla. Seine Inthronisation war gleichzeitig sein Durchbruch als Komponist, denn bei dieser Feier kam sein Marsch „Mein Ingolstadt“ zur Uraufführung. Wenige Wochen später spielte die Bundeswehr seinen Marsch, am Gastronomenball 1959 das Tanzorchester von Hugo Strasser.

Schömigs Ordenssammlung von augenblicklich 1376 Stück wird gerühmt. Der Jubilar fühlt sich voll Stolz immer als echter Ingolstädter, Alt- und Oberbayer. Es zieht ihn nach hier zurück. Ihre Glückwünsche entboten ihm seine Frau Alma, zwei Söhne und drei Enkel.