Ingolstadt
Innovatives Wohnen – aber wo?

Der Verein ERIWo-IN besichtigte mögliche Standorte für ein Mehrgenerationenhaus

21.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:50 Uhr

Ein Bild von möglichen Standorten für ein innovatives Wohnprojekt – hier in Friedrichshofen – machten sich ERIWo-Vorsitzende Ulrike Hodek zusammen mit ihrem Stellvertreter Emil Bernet sowie mit Vereinsmitgliedern und Interessierten, darunter auch BGI-Stadtrat Georg Niedermeier (von rechts) - Foto: Hauser

Ingolstadt (nos) Der erst im Juli dieses Jahres gegründete Verein „Entwicklung und Realisation von innovativen Wohnprojekten“ (ERIWo-IN) verfolgt seine bereits aus dem Vereinsnamen hervorgehenden Ziele schon mit Vollgas. Gestern schauten sich Vereinsführung, Mitglieder und weitere Interessierte zwei mögliche Standorte für ein Haus mit acht bis zehn Wohnungen an.

Einer davon liegt am westlichen Rand Friedrichshofens in dem Neubaugebiet südlich der Frankenstraße, der andere nicht weit von der Münchener Straße kurz vor Unsernherrn auf einem Gelände zwischen der Straße und dem Unsernherrner Sportplatz.

„Wir wollen eine Hausgemeinschaft sein“, sagte Ulrike Hodek, die Vereinsvorsitzende und Stadträtin der Partei Die Linke, die selbst bei einer solchen innovativen Wohngemeinschaft dabei sein möchte. Dabei geht es Hodek ebenso wie ihrem Stellvertreter Emil Bernet „nicht nur ums Wohnen, sondern auch ums Leben“. Ein Mehrgenerationenhaus wäre deshalb für die ERIWo-Vorsitzende eine von mehreren Möglichkeiten. Auf keinen Fall fehlen dürfe aber die soziale Komponente. Auch weil man als soziale Wohngemeinschaft bessere Karten bei den Verhandlungen mit der Stadt über den Grundstückspreis habe. Es sei deshalb daran gedacht, dass die Bewohner des Hauses „ein bis zwei Sozialwohnungen mittragen“, wobei Hodek als deren Bewohner an Flüchtlinge oder Jugendliche denkt.

Fix ist allerdings noch nichts, denkbar dafür vieles. „Noch ist alles im Fluss“, so Bernet. Bereits die Interessen der momentan 16 Vereinsmitglieder gehen ihm zufolge stark auseinander. Es sei aber gerade deshalb wichtig, „dass noch viele dazukommen“, so dass sich unter dem Dach von ERIWo-IN wiederum einzelne Gruppen mit jeweils gleichen Interessen herausbilden können.

Offen ist auch noch die Finanzierung und die letztendliche Organisationsform, wobei nach derzeitigen Plänen wohl eine KG gegründet werde. Dann wären die Gesellschafter, sollten sie zugleich auch in dem Gebäude wohnen, laut Hodek ihre eigenen Mieter, die ihre Miete an die KG zahlen.

Während also auch einige grundlegende Dinge noch nicht endgültig geklärt sind, denkt Hodek parallel dazu schon über Details nach. So etwa über Stellplätze für Autos, die vorgeschrieben sind, die aber von der späteren Wohngemeinschaft eventuell gar nicht alle gebraucht werden, weil die Bewohner Car Sharing betreiben oder sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen. In einem solchen Fall, so Hodek, könnte man beispielsweise statt der nicht benötigten Stellplätze in der Tiefgarage des Hauses eine Jugenddisco installieren und auch so wieder mehrere Generationen unter einem Dach zusammenbringen.