Ingolstadt
Hollywood in der Halle 9

14. Oberbayerisches Jugendfilmfestival

22.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:31 Uhr

Ein Wettbewerb mit vielen Gewinnern: Neun Preise in sechs Kategorien wurden beim Oberbayerischen Jugendfilmfestival verliehen. Bezirkstagspräsident Josef Mederer (Zweiter von links) überreichte die Trophäen und Urkunden an die jungen Filmemacher - Fotos: Hauser

Ingolstadt (DK) Über sieben Stunden lang haben Kinder, Jugendliche und Erwachsene am Samstag spannende, nachdenkliche und lustige Filme in der Halle 9 angesehen. Nachdem der letzte am späten Nachmittag abgelaufen war, strömten sie alle hinaus, mit Stift und Papier bewaffnet, um ihren Lieblingsfilm für den Publikumspreis festzuhalten, während unter den Stühlen das Popcorn zusammengekehrt und die Sektgläser für die Siegerehrung gefüllt wurden.

Bereits zum 14. Mal wurde das Oberbayerische Jugendfilmfestival veranstaltet – in diesem Jahr eben in Ingolstadt, gleichzeitig Austragungsjahr des Bayerischen Jugendfilmfestivals 2016, für das sich die Gewinner nun qualifizieren konnten. „Das Festival hat eine lange Tradition“, sagte Organisatorin Julia Mohnicke. „In der Zeit hat sich die Technik wahnsinnig geändert, heute ist es viel leichter, einen Film zu machen.“ 50 Gruppen haben heuer ihre Beiträge eingereicht, darunter auch der AK Film der Fronte 79. Dementsprechend gut gefüllt war die Halle 9, in der die jungen Filmemacher die Siegerehrung herbeisehnten. „Wir hatten von Anfang an volles Haus“, erzählte Mohnicke.

Mit ihrem Beitrag „Falsches Spiel“ war eine größere Gruppe aus Dorfen (Landkreis Erding) angereist. Im Rahmen der Nachmittagsbetreuung haben 14 Schüler eines sonderpädagogischen Förderzentrums einen Film über ein Mädchen, das eine Unterschrift fälscht, produziert. Ein Jahr dauerte die Vorbereitung, bevor der große Drehtag kam. „Der war richtige Arbeit“, erzählte Erzieherin Claudia Neumaier. „Wir haben lustige Szenen, aber man muss die Rolle auch ernst nehmen“, ergänzte Jennifer Endruschat. Das Motto der Gruppe: Dabei sein ist alles! „Es ist so oder so ein tolles Erlebnis“, sagte Nico Schäfer kurz vor dem großen Moment.

Für die Preisverleihung – jeder der von einer vierköpfigen Jury bestimmten Gewinner erhielt 200 Euro – war Bezirkstagspräsident Josef Mederer angereist. „Bitte weitermachen, damit am Ende noch mehr Profis rauskommen, als wir jetzt schon haben“, appellierte der Schirmherr an die jungen Filmemacher. Wie bei der Oscar-Verleihung zog er den Sieger jeder Kategorie geheimnisvoll aus einem großen Umschlag, bevor er laut den Namen verkündete und unter großem Jubel Trophäen in Form einer Filmrolle überreichte.

Über diese Anerkennung freute sich am Ende besonders Julian Becker, Gewinner des Publikumspreises. „Das ist die Königsklasse“ sagte der 19-Jährige aus Olching. „Niemand macht einen Film für die Jury, sondern für die Zuschauer.“