Ingolstadt
Maritim bleibt auf Kurs

Nach dem Votum des Gestaltungsbeirates ist der Weg für das Kongresshotel geebnet

18.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:02 Uhr

Blauer Himmel über dem Hotel Maritim: So sieht die vielfach geänderte Fassade aus, über die am Freitag im Gestaltungsbeirat diskutiert wurde. Rechts der Festungsbau Kavalier Dallwigk und die Zufahrt zur Tiefgarage. Visualisierung: Bünck und Fehse

Ingolstadt (DK) Das Großprojekt Kongresszentrum ist am Freitag einen wichtigen Schritt vorangekommen. Der Gestaltungsbeirat sieht deutliche Verbesserungen am Entwurf des Architekturbüros Reinhardt und Sander. Das Votum dürfte den Weg für die endgültige Entscheidung im Stadtrat ebnen.

Die Architekturberater diskutieren bekanntlich ohne Publikum. Auch diesmal war es wieder so, weil die Anträge von Petra Kleine (Grüne) und Christian Lange (Bürgergemeinschaft) keinen Erfolg hatten. Sie hatten gefordert, dass zumindest bei diesem Thema die Öffentlichkeit dabei sein sollte.

Nach den Beratungen informierten Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle und Beiratsvorsitzender Ludwig Wappner die Medien über das Ergebnis. Wappners Worten war zu entnehmen, dass er und seine Kollegen sicher keine glühenden Anhänger dieses geplanten Hotelbaus auf dem Gießereigelände sind. Aber man habe das Projekt durchaus positiv beeinflussen können. "Ich meine, dass da sehr viel passiert ist", sagte der Architekt. An der Rossmühlstraße habe der Hotelkomplex jetzt eine "klare städtebauliche Kante". Das durchgehende Hotelvordach sei ebenfalls eine Verbesserung. "Wir sind keine Verweigerungsgruppe", betonte Wappner und bescheinigte dem für Maritim tätigen Büro: "Die haben sich bewegt. Wir sind nach wie vor mit den Architekten im kritischen Dialog."

Den umstrittenen Zuschlag bei der Gebäudehöhe um einen Meter verteidigte der Beiratsvorsitzende. Mit der Traufhöhe habe das nichts zu tun. Da die Hotelplaner in ihrem Entwurf ein Mansarddach mit zwei Geschossen vorgesehen hätten, erkläre sich das Plus an Höhe durch den Dachraum, in dem die "Lüftungstechnik versteckt" werde. "Das ist uns lieber, als wenn da alle möglichen Dinge oben auf dem Dach draufstehen." Eine gute Gestaltung müsse auch im Interesse des Betreibers und der Stadt sein. Wappner: "Das muss ein gutes Kongresszentrum werden, wo man gerne hinfährt."

Die Stadtbaurätin sprach von einem "sehr konstruktiven Arbeiten mit den Architekten". Für sie ist ein "positives Ergebnis" erzielt worden. Am nächsten Dienstag soll der Stadtentwicklungsausschuss über das Projekt abstimmen. Und auf dieser Grundlage könne dann der Bauantrag eingereicht werden, sagte Preßlein-Lehle.

Ein weiteres Thema im Gestaltungsbeirat war am Freitag der Architektenwettbewerb zur Neubebauung an der Stargarder Straße, der vor Kurzem entschieden wurde. Dort hat die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft große Pläne. "Wir stehen eindeutig hinter dem Votum der Jury", sagte Wappner. Den ersten Preis hatte das Büro Norbert Diezinger (Eichstätt) mit dem Landschaftsarchitekten Michael Adler (Nürnberg) bekommen.

Zwischen der August-Horch-Schule und der Swiss International im Nordwestviertel will die Stadt einen "Grasser Platz" gestalten. Preßlein-Lehle kündigte an, dass hier speziell an eine "Aktionsfläche für Jugendliche" gedacht sei. Dafür könne der Asphaltbelag der alten Permoserstraße genutzt werden, der nicht mehr für Autos befahrbar sei.