Ingolstadt
Fragen über Fragen

Wann werden die Außenanlagen des Schulzentrums fertig? Und der BZA Südwest will noch mehr wissen

19.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:58 Uhr

Ersatzhaltestelle vor Erdhaufen: Die Außenanlagen der Neubauten im Schulzentrum Südwest an der Gustav-Adolf-Straße sind ein Jahr nach der Eröffnung noch nicht fertig, auch der Parkplatz ist weiterhin gesperrt. Der Bezirksausschuss Südwest wüsste jetzt gern warum. - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Das Schulzentrum sei „das drängendste Problem im Südwesten“, hieß es am Dienstagabend im Bezirksausschuss. Die Außenanlagen würden ein „chaotisches Bild“ bieten, klagten die Mitglieder. Die neue Mittelschule sei zu klein, zugleich aber ginge die Verdichtung des Wohnraums weiter.

Am Ende, beim Punkt „Verschiedenes“, hatten sie dann doch noch ein paar Fragen. Und die stellten die Mitglieder des Bezirksausschusses (BZA) Südwest derart nachdrücklich, dass es in der Gaststätte des SV Haunwöhr richtig zuging. Beim Stichwort „Schulzentrum Südwest“ wurde parteiübergreifend immer wieder ein Satz bemüht: „Was für ein Chaos!“

Der Vizevorsitzende des BZA, Raimund Reibenspieß, von Beruf Mittelschullehrer im Schulzentrum, hatte den Anfang gemacht. Er erinnerte an die intensive Nachverdichtung im attraktiven Haunwöhr: 280 neue Wohneinheiten an der Spitalhofstraße, vier neue Mehrfamilienhäuser an der Zeppelinstraße, Ecke Schrobenhausener Straße, um nur die größten Projekte zu nennen. Das bedeute deutlich mehr Einwohner, darunter viele junge Familien mit Kindern. Die kommen auch aus den neuen Wohnungen auf dem alten Pioniergelände im Bezirk Südost. Doch schon jetzt sei der vor einem Jahr bezogene Neubau der Gebrüder-Asam-Mittelschule im Schulzentrum zu klein. Sechs Klassen müssten im Altbau unterrichtet werden. Der soll jedoch abgerissen werden. „Wir wissen nicht, was danach passiert“, sagte Reibenspieß.

Er wies auch auf die Kinder der Asylbewerber hin. Sie sind alle vom ersten Tag an schulpflichtig. Viele Flüchtlingsunterkünfte liegen im Sprengel der Asam-Mittelschule, ebenso das neue Containerdorf beim FC-Stadion. „Wohin mit all diesen Schülern“, fragt Reibenspieß.

Die BZA-Kollegen teilen die Bedenken. „Der Zuzug im Südwesten wird nicht aufhören“, hieß es. Deshalb müsse man das Schulreferat der Stadt dringend fragen, welche Lösungen es für die Probleme vorsehe. „Da fehlt es an der Planung“, klagte Horst Ullmann. Das könne man schon von außen erkennen, denn rund um die Neubauten der Asam-Mittelschule und der ebenfalls im Herbst 2013 eingeweihten Fronhofer-Realschule „herrscht Chaos“: Der Parkplatz noch abgesperrt. Die Grünanlagen nicht fertig. „Alles Baustelle.“

Seit einem Jahr warte man auf die Vollendung der Außenanlagen, ergänzte Peter Thierschmann. „Wir würden gerne was aus dem Bürgerhaushalt dazugeben, aber so lange noch nicht alles fertig ist, und man nicht genau weiß, wie es weitergeht, wird das schwierig.“ Das Schulzentrum sei deshalb „das drängendste Problem im Südwesten“. Keiner widersprach.

Walburga Majehrke, die BZA-Vorsitzende, schlug vor, Kulturreferent Gabriel Engert in die nächste Sitzung einzuladen, denn man habe viele Fragen. „Wir wollen zum Beispiel wissen, warum der Schulparkplatz auch nach einem Jahr noch nicht geöffnet ist. Dafür wird’s ja einen Grund geben, und den würden wir gerne erfahren.“

Auch ein Elternvertreter meldete sich zu Wort. Er berichtete von Problemen beim Baufortschritt und lobte ausdrücklich das Engagement der Schulleiter. Der BZA ist sich darin einig, das Thema sofort anzupacken. „Wir werden bei der Stadt hartnäckig nachfragen!“, kündigte Walburga Majehrke an.

Auch auf einem anderen Feld bewies der BZA Standfestigkeit: Stichwort Querungshilfe an der Hagauer Straße, Ecke Berliner Straße. Wie berichtet, hatte sich der Friseurmeister Christoph Zeisberg, der dort seinen Salon betreibt, hilfesuchend an den BZA gewandt, da die kleine Verkehrsinsel vor seiner Ladentür Halteverbote bedinge. Sieben Kundenparkplätze hat Zeisberg so verloren – für einen Familienbetrieb eine bedrohliche Situation. Der BZA hatte deshalb schon im Juli beschlossen, die Querungshilfe ein kleines Stück weiter stadteinwärts zu verlegen: an die nördliche Einmündung zur Bonhoefferstraße. Aber dann folgte „ein Hin und Her mit der Verwaltung“, berichtete Majehrke. So hieß es etwa, der BZA habe doch der Querungshilfe am jetzigen Standort zugestimmt. „Ja, aber nur probeweise“, lautete die Antwort des Gremiums. „Die Sicherheit geht uns über alles“, betonte die Vorsitzende, „aber die Kinder brauchen die Querungshilfe an der Stelle nicht.“ Es gebe Richtung Schule ja die neue Fußgängerampel. Für den BZA ein Grund mehr, die Versetzung der Verkehrsinsel „schnellstmöglich zu realisieren“. Friseurmeister Zeisberg, der die BZA-Sitzungen immer gern besucht, vernahm es mit großer Freude.