Ingolstadt
Es wird ernst

GVZ-Firma plant angeblich 32 Entlassungen

29.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:08 Uhr

Ingolstadt (hl) Wachsende Sorge um die Beschäftigten der Firma Syncreon II im Güterverkehrszentrum (GVZ): Wie die IG Metall gestern mitteilte, hat das Unternehmen, das einen Logistikauftrag für das ungarische Motorenwerk der Audi AG verloren hat (DK berichtete), gegenüber dem Betriebsrat die Kündigung von 32 Arbeitsverhältnissen angekündigt. Eine von der Arbeitnehmervertretung angestrebte einstweilige Verfügung gegen einen solchen Schritt hat die Ingolstädter Außenstelle des Arbeitsgerichtes München nach weiterer Mitteilung der Gewerkschaft gestern abgelehnt.

Dagegen hat der Betriebsrat laut IGM zwar unmittelbar Beschwerde beim Landesarbeitsgericht eingelegt, doch hat dies zunächst keine aufschiebende Wirkung.

Nach Darstellung der IGM sitzen die betroffenen Beschäftigten von Syncreon derzeit zwischen allen Stühlen. Denn der neue Auftragnehmer von Audi Hungaria Motor, die Firma Rudolph Logistik, hat eine Übernahme der Belegschaft, wie sie ein Betriebsübergang nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch vorsieht, bislang abgelehnt. Vielmehr soll Rudolph inzwischen mit Inseraten auf der Suche nach neuen Mitarbeitern sein, die exakt die Aufgaben übernehmen sollen, die bislang von der Syncreon-Belegschaft geleistet wurden. Auf DK-Anfrage wollte sich das Unternehmen kürzlich nicht zu den Vorgängen äußern.

Die IG Metall macht beiden Firmen zum Vorwurf, sich nicht um die Belange der Arbeitnehmer zu kümmern. Gewerkschaftssekretär Christian Daiker: „Audi Hungaria Motor ist es egal, wer den Auftrag abwickelt. Rudolph weigert sich, die Beschäftigten zu übernehmen, und Syncreon II will möglichst billig die Mitarbeiter loswerden. Die Arbeitnehmer, die jahrelang die Arbeit machen, sollen die Verlierer sein. Es scheint so, dass sich alle beteiligten Unternehmen vor ihrer Verantwortung für 32 Menschen drücken wollen.“