Ingolstadt
"Es gibt ja komische Reporter und komische Politiker"

Bürgermeister Albert Wittmann in der "Heute-Show"

30.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

CSU-Delegierter im satirischen Kreuzfeuer: Albert Wittmann (r.) mit ZDF-Interviewer Lutz van der Horst beim Parteitag in München.

Ingolstadt (rh) Lutz van der Horst ist als satirischer Außenreporter der ZDF-„Heute-Show“ beim Fernsehpublikum ebenso beliebt wie bei den politischen Akteuren gefürchtet.

Beim CSU-Parteitag in München vor gut einer Woche schnappte er sich als Interviewopfer Ingolstadts Finanzbürgermeister, wie am vergangenen Freitag zu sehen war.

 

Herr Wittmann, wie war’s?

Albert Wittmann: Bei so einem Parteitag laufen ja 1000 Journalisten rum. Da steht einer mit der Aufschrift ZDF auf seinem Mikrofon, da denkst du natürlich, das ist was Seriöses. Ich hab’ mich ein bisschen gewundert über sein Aussehen, aber es gibt ja auch komische Reporter, so wie es komische Politiker gibt, das sehe ich ganz locker.

 

War Ihnen die „Heute-Show“ gar kein Begriff?

Wittmann: Die Satiresendung war mir nicht bekannt.

 

Und der Interviewer Lutz van der Horst offenbar auch nicht.

Wittmann: Ich hab’ am Anfang erst gedacht, das ist aber kein Profi, das muss ein Lehrling beim ZDF sein. Ich bin ihm auf den Leim gegangen.

 

Ab wann kam Ihnen die Sache spanisch vor?

Wittmann: Ich hab’ im Lauf des Gespräches gemerkt, dass da irgendwas nicht stimmen kann. Dann hab’ ich beschlossen: Jetzt kriegt der von mir eine mit.

 

Da wird selbst der abgebrühteste Satiriker sprachlos, wenn er als CSU-Sympathisant angeworben wird, wie Sie es bei van der Horst gemacht haben.

Wittmann: Das ZDF-Interview hat meine Wahlchancen sicher stark ansteigen lassen. Schade, dass ich nicht für den Bundestag kandidiere.

 

Und nachdem Sie jetzt bundesweit so groß rausgekommen sind, werden Sie bestimmt in Zukunft regelmäßig die „Heute-Show“ anschauen.

Wittmann: Ich komme in der Woche auf keine Stunde Fernsehen. Meistens schaue ich mir Nachrichtensendungen an.