Ingolstadt
Neuer Interimschef am Klinikum

Alexander Zugsbradl ist Nachfolger Heribert Fastenmeiers er war vorher als "Sanierer" in Rottal-Inn

13.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:11 Uhr

Das größte Krankenhaus der Region hat einen neuen Mann an der Spitze: Alexander Zugsbradl wurde gestern zum Interimsgeschäftsführer des Ingolstädter Klinikums bestellt - zunächst befristet bis 31. März 2017. Zugsbradl war zuletzt Vorstand der Rottal-Inn-Kliniken. - Fotos: Hauser/Stückle

Ingolstadt (DK) Alexander Zugsbradl ist neuer Interimsgeschäftsführer des Ingolstädter Klinikums. Nach dem Aufsichtsrat sprach sich gestern auch der Krankenhauszweckverband geschlossen für den 50-Jährigen als Nachfolger von Heribert Fastenmeier aus. Zugsbradl war zuletzt Vorstand der Rottal-Inn-Kliniken.

Es war ein gut gehütetes Geheimnis, das erst gestern am frühen Abend, nachdem die Vollversammlung des Krankenhauszweckverbandes gut eine Stunde lang nicht öffentlich getagt hatte, gelüftet wurde. Im Aufsichtsrat, der sich bereits am Dienstag aus mehreren Bewerbern einstimmig für Zugsbradl als zunächst bis 31. März 2017 befristeten Nachfolger Heribert Fastenmeiers ausgesprochen hatte, war strenges Stillschweigen verordnet worden. Die Neubesetzung war nötig geworden, weil der langjährige Klinikum-Geschäftsführer Heribert Fastenmeier nach Untreuevorwürfen seinen Rücktritt angeboten hatte, der von Aufsichtsrat und Zweckverband einstimmig angenommen worden war. Wie mehrmals berichtet, hat die Staatsanwaltschaft Ingolstadt gegen Fastenmeier ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Nun setzen die Aufsichtsgremien des größten Krankenhauses der Region auf Alexander Zugsbradl als Interimschef. Der Diplom-Kaufmann und Gesundheitsökonom war zuletzt Vorstand der Rottal-Inn-Kliniken, wo er zum 30. September gekündigt hatte. Wie er dem DK sagte, weil seine "Arbeit als Sanierer erfolgreich abgeschlossen war". Im Onlineauftritt der "Passauer Neuen Presse" ist dagegen von einem "Paukenschlag" die Rede. Aus dem Artikel geht hervor, dass Zugsbradl die dortige Klinik im Unfrieden verlassen hat.

Heute nimmt Zugsbradl, der in Göttingen und Passau studiert hat und seit über 20 Jahren in leitenden Positionen im Gesundheitswesen tätig ist, im Klinikum seine Arbeit auf. Den befristeten Vertrag sieht er als eine Art Probezeit an. Gegenüber dem DK machte er deutlich, dass er "sehr gerne" auch längerfristig zur Verfügung stehe. Oberbürgermeister Christian Lösel hob gestern in einer Presseerklärung die Qualifikation und langjährige Berufserfahrung Zugsbradls hervor. "Mit dieser Personalentscheidung sind die Weichen für einen guten Neustart in der Geschäftsführung gestellt."

Dass das Ingolstädter Klinikum finanziell gut aufgestellt ist, geht aus dem Beteiligungsbericht 2016 klar hervor. Danach schloss der Konzern Klinikum mit seinen 13 Unternehmen 2015 mit einem Plus von knapp 3,5 Millionen Euro ab. Ein Erfolg, den der bisherige Geschäftsführer Fastenmeier sicher gerne selbst verkündet hätte. ‹Œ(Weiterer Bericht folgt)