Ingolstadt (DK) Zusammen grillen, den Sängern auf der Bühne lauschen, gemütlich beisammensitzen: am Samstag fand zum vierten Mal das „größte Picknick Ingolstadts“ statt. Mehr als 200 Menschen waren am Abend zur Maisause auf den Theatervorplatz gekommen, zu der das Team des Stadttheaters eingeladen hatte.
Fröhlich tollten dort Kinder herum, junge Familien hatten ihre Decken ausgebreitet, Pärchen wippten zur Musik. „Wir wollen gemeinsam den Mai begrüßen“, sagte Peter Reisser, Ensemblemitglied des Stadttheaters Ingolstadt. Die Schauspieler boten ein abwechslungsreiches musikalisches Programm, jeder hatte selbst ausgewählt, was er singen wollte. Das sei „komplett offen“, so Reisser: „Es soll unterhalten, das hat oberste Priorität.“ „Sunrise“ von Norah Jones, The Ronettes-Klassiker „Be My Baby“ oder Helge Schneiders „Sommer, Sonne, Kaktus!“: Eine bunte Mischung hatten die Ensemblemitglieder für die zahlreichen Gäste zusammengestellt. Die konnten in riesigen, gusseisernen Pfannen ihre Würstel grillen lassen, sich an den Songs erfreuen und an Bierbänken oder auf Picknickdecken bei einem Radler den milden Abend ausklingen lassen.
Schlenderte so mancher Ingolstädter zufällig am Theater vorbei, waren andere gut vorbereitet zur Maisause gekommen. Ausgestattet mit Camping-Stühlen und einem kleinen Tisch – der sogar mit Maiglöckchen geschmückt war – hatten es sich Karen Gailer und ihre Freunde auf dem Theatervorplatz gemütlich gemacht: zwei Australier, zwei Engländer und ein Bayer, wie sie schmunzelnd erklärte. Alle wohnen in Ingolstadt und Umgebung. Seit fast 30 Jahren haben die sechs ein Theaterabo, beim Picknick waren sie auch vor zwei Jahren schon dabei. „Da hat’s uns so gut gefallen.“ Am Samstag hat die multinationale Gruppe natürlich auf die Geburt des „royal baby“ angestoßen – Prinzessin Catherine hatte am Samstag in London ein Mädchen zur Welt gebracht. „Engländer finden immer einen Grund für ein Picknick“, erzählte Peter Gailer. Jeder bringe hier etwas zum Essen mit, neben „sausage rolls“, und Couscous gab’s bei den sechs Freunden Zucchinisalat und Spargel-Lachs-Häppchen. „Es ist toll, dass es hier so locker ist“, fand Karen Gailer. „Hier ist kein Verkehr, es gibt viel Platz und es ist ruhig.“ Auch Anne Fishburn genoss die „nette Atmosphäre“ auf dem Theatervorplatz.
