Ingolstadt
Eine lange Geschichte

Der Ölgeruch in Teilen der Stadt beschäftigt die Bürger nicht erst seit gestern Treffen am Donnerstag

20.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Ingolstadt (DK) Nach einem ersten Informationsaustausch am vergangenen Mittwoch findet am Donnerstag, 22. März, um 19 Uhr in der Sportgaststätte Oberhaunstadt eine Folgeveranstaltung zum Thema Geruchsbelästigungen durch das TAL-Öllager bei Lenting statt.

Eine Reihe von Bürgern aus Kösching, Ober- und Unterhaunstadt folgten der Einladung der Ingolstädter Grünen, sich an der Aktion "Uns stinkt's!" zu beteiligen. Die Teilnehmer der Veranstaltung berichteten von ihren jeweiligen Erfahrungen mit den Gerüchen von Öllager und Raffinerie. Die Köschinger Alexandra und Manfred Hofbauer starteten bereits vor zehn Jahren eine Initiative gegen die Luftbelastung, weil vor allem die Situation im Köschinger Süden aus ihrer Sicht unerträglich war. 400 Unterschriften sammelte die Initiative im Jahr 2008, in der BR-Sendung "Jetzt red i" wurde der Ölgestank ebenfalls thematisiert. Die Unterhaunstädterin Christine Lenz beklagte die Dreifachbelastung durch die Raffinerie, das Öllager und die Autobahn. Verschiedenste Gerüche seien über die Zeit wahrnehmbar und manches Mal "beiße" es auch in den Augen. Gerda und Leander Biberger aus Oberhaunstadt bestätigten, dass es vielen Menschen in ihrem Wohnumfeld ähnlich gehe. So fiel die Wahl für den Folgetermin auch auf Oberhaunstadt und noch während des Treffens wurde die Sportgaststätte telefonisch mit der Pächterin als Ort der Veranstaltung vereinbart. Bei der Veranstaltung bietet sich den Anwohnern eine Möglichkeit, über ihre Erfahrungen zu berichten.

Beim Termin am Donnerstag soll nun das Netzwerk der "Geruchsmelder" ausgebaut werden. Bislang verhielt es sich so, dass viele Personen einzeln Hilfe bei verschiedenen Behörden und Anlaufstellen suchten, wenn der Gestank wieder einmal besonders penetrant war.

Die Verantwortlichen der TAL verweisen darauf, dass schon geringste Konzentrationen der austretenden Gase für die menschliche Nase wahrnehmbar seien. "Genau diese feinen "Messinstrumente" sollen nun genutzt werden", so der Kreisverbandssprecher der Grünen Joachim Siebler. Ort, Zeitpunkt und Intensität der Gerüche sollen auf einem vorbereiteten Kalenderblatt über einen längeren Zeitraum erfasst werden. So entsteht aus vielen Einzelwahrnehmungen ein Gesamtbild. Siebler hofft, neben den Ingolstädtern auch Teilnehmer aus den Gemeinden Lenting und Kösching zu gewinnen, da sich der Gestank je nach Windrichtung und Wetterlage anders ausbreitet. Im weiteren Verlauf werden Maßnahmen und Wege besprochen, wie man die "Geruchslage" verbessern könnte.

Vor der Veranstaltung findet am Donnerstag um 17.45 ein Ortstermin am Ortsrand in der Neubausiedlung von Unterhaunstadt "Am Bierweg" mit Blick auf Raffinerie und Öllager statt, zu dem auch der BR kommt, um mit betroffenen Anwohnern zu sprechen.