Ingolstadt
Ein Gspusi für die Dauer einer Maß

Erstmals aufgelegte Aktion bringt den Teilnehmern Spaß – und neben Freibier auch ein kostenloses halbes Hendl

25.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

In Dirndl und Lederhose marschierten die Teilnehmer des Umzugs vom Rathausplatz durch die Moritz- und Harderstraße zum Festplatz an der Dreizehnerstraße - Fotos: Hauser

Ingolstadt (DK) Als sich die Klänge der Blasmusik mit den wummernden Bässen aus den Lautsprecherboxen der Fahrgeschäfte mischen, ist der Umzug an seinem Ziel, dem Volksfest, angelangt. Jetzt wird sich in der „Herzalbox“ zeigen, wie viele ein Gspusi nicht nur gesucht, sondern auch gefunden haben.

Denn bevor sich der Festumzug auf dem Rathausplatz über die Moritz- und Harderstraße in Richtung Festplatz in Bewegung gesetzt hatte, konnten sich am Samstag erstmals einsame Herzen Hoffnung machen, über die Aktion „Gspusi gsucht“ ein ebenso einsames Herz zu finden und mit diesem kostenlos zumindest je ein halbes Hendl und eine Maß Bier zu verzehren.

Bedingung dafür: Trachten-Outfit, ein von den Organisatoren umgehängtes Herzl aus Holz mit einer Zahl drauf, den Träger oder die Trägerin eines Herzls mit der gleichen Zahl finden und mit ihm/ihr beim Festzug mitmarschieren.

Thomas – aus Diskretionsgründen seien hier stets nur die Vornamen genannt – hat die Nummer 7, hält das Ganze für eine witzige Sache und das Tragen einer Tracht für „nie verkehrt“.

Die Nummer 17 – Michael – nennt als Grund für die Teilnahme, dass „mit jedem einzelnen der Umzug ein wenig länger“ werde, macht sich in Richtung Gspusi aber „keine allzu großen Hoffnungen“. Wie sich zeigt, zu Recht. Wenige Minuten später hat er sein weibliches Pendant gesehen und festgestellt: „Das wird nix, die ist viel zu jung.“

Mit jeweils einem Bier vom Freibierausschank auf dem Rathausplatz in der Hand haben sich – zumindest für den Umzug – derweil schon die beiden Freunde Rudi (Nummer 8) und Christian (Nummer 9) sowie die Freundinnen Daniela und Marieke mit den entsprechenden Nummern auf den Herzln gefunden. Sie haben von der Aktion gehört und sich kurzfristig zum Mitmachen entschlossen, „um ein bisschen Spaß zu haben“.

Lea und Henrik sitzen schon in der „Herzalbox“. Auf ihren Holzherzen prangt jeweils die „13“, „eher eine Glückszahl“, wie Henrik findet. Mitmarschiert bei dem Umzug wären die beiden aber ohnehin – mit den Brunnenreuther Schützen, woher sie sich auch schon kennen.

Direkt neben ihnen haben Franz und die viel, viel jüngere Andrea ihren Spaß. Die beiden hat die „35“ zusammengeführt – aber auch nur für die Dauer des Festzugs und der anschließenden Maß Bier. Denn Franz ist seit 47 Jahren verheiratet und auch Andrea, die ja eigentlich ohnehin zum Arbeiten hier ist, lebt in einer festen Beziehung.

Fazit der Gspusi-Aktion also: Etwas Dauerhaftes wird sich für die Teilnehmer daraus wohl nicht entwickeln, aber Spaß hat sie wohl so ziemlich allen gemacht.

Spaß können die Volksfestbesucher aber auch außerhalb dieser Aktion haben – heute ganz besonders die Senioren, denn von 13 bis 18 Uhr ist „ihr“ Nachmittag mit verbilligten Bierpreisen, ehe im Anschluss daran im Herrnbräu-Zelt der Tag der Vereine angesagt ist, im Nordbräu-Zelt die Comedy-Nacht. Am morgigen Mittwoch schlägt dann von 12 bis 20 Uhr die Stunde der Kinder und Familien mit halben Preisen an allen Fahrgeschäften und weiteren Angeboten an bei den übrigen Geschäften. Im Nordbräu-Zelt findet abends ein Modelwettbewerb statt.

Die ersten Tage des Volksfests sind im Übrigen nach ersten Einschätzungen recht gut von den Besuchern angenommen worden, die Schausteller zeigten sich mit dem Auftakt des Fests sehr zufrieden.