Ingolstadt
Die große Bühne ist das Ziel

Die Ingolstädter Band Adore me not hofft mit ihrer neuen CD auf den Durchbruch

25.11.2011 | Stand 03.12.2020, 2:07 Uhr

Abschiedskonzert: Für das Foto haben Angelika Dendorf (von links), Joey Hiltmann, David Rimsky-Korsakow und Marius Rödlmeier in ihrem alten Probekeller nochmal ihre Instrumente ausgepackt. Jetzt weichen sie dem Schimmel. Die Freude am Musizieren schmälert das aber nicht. - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Das Ziel ist klar. Die Musiker der Ingolstädter Band Adore me not wollen Rockstars werden, eine neue CD haben sie gerade fertiggestellt. Bis es allerdings so weit ist, brauchen sie erst mal einen neuen Proberaum.

Wenn Geli, Joey, David und Marius bei ihren Konzerten ins Publikum blicken, schauen sie meist in vertraute Gesichter. Zumindest bei Auftritten in Ingolstadt. Man kennt sich in der kleinen Schanzer Musikszene. Konkurrenz gibt es aber kaum. So mancher Musiker spielt in mehreren Bands, und wenn eine Gruppe etwas zu Feiern hat oder ein Konzert gibt, kommen auch die anderen. „Es ist fast eine kleine Familie“, sagt Marius Rödlmeier, der bei Adore me not Gitarre spielt. „So kann man sich auch sicher sein, dass immer jemand kommt.“

Zuletzt trafen sich die Ingolstädter Nachwuchsmusiker und ihre Fans bei der Feier der neuen CD von Adore me not. Ein Jahr haben die vier an ihrer Alternative-Rock-Scheibe gefeilt, bis sie schließlich ihren Ansprüchen genügte. 150 Fans und Kollegen haben jetzt mit einer „fetten Party“ die Veröffentlichung gefeiert, sagt Bassist David Rimsky-Korsakow. „Gerechnet haben wir vielleicht mit der Hälfte“, sagt der 23-Jährige.

Über kurz oder lang wollen Adore me not allerdings nicht nur vor Freunden und Kollegen spielen, sondern international bekannte Rockstars werden. Dabei sind sie auf gar keinem schlechten Weg. Einige Erfolge bei Bandwettbewerben, Fernseh- und Radioauftritten und auch größere Konzerte – teils im Ausland – haben sie schon erreicht. Falls es doch nicht klappt, plant Sängerin Angelika Dendorf ihre berufliche Zukunft zumindest als Eventmanagerin. Ohne Musik geht es einfach nicht. Geli ist bei Adore me not auch zuständig für einen Großteil der Texte. Meist entsteht zunächst die Musik. Ein Bandmitglied kommt mit einer musikalischen Idee zur Probe. Gemeinsam wird gefeilt, bis Strophe und Refrain stehen. Wichtig ist, dass sich jeder in dem Ergebnis wiederfindet. Einen Bandleader, der alles vorgibt, gibt es bei Adore me not nicht.

„Meist rattert es beim Erarbeiten der Melodie schon im Kopf und mir kommen erste Textideen“, erzählt die 23-Jährige, die neben dem Gesang auch den Part der Rhythmusgitarre übernimmt. Getextet wird bei Adore me not auf Englisch. „Das ist meine musikalische Muttersprache“, sagt Geli und, so merkt Schlagzeuger Joey Hiltmann an, auch „international verständlich“, was bei einer großangelegten Musikerkarriere schließlich nicht ganz unwichtig ist.

Ruhiger wird es für die vier ambitionierten Musiker nach der Arbeit im Studio und der Organisation der Releaseparty nicht. Sie müssen sich einen neuen Probekeller organisieren. Im alten Bandraum unter dem Jugendkulturzentrum neben dem Ohrakel ist der Schimmel eingezogen. Jetzt stehen die vier vor einem Problem, das sie mit vielen anderen Bands in der Schanz teilen: der Suche nach einem geeigneten Proberaum. So haben allerdings schon viele große Musikkarrieren begonnen. Den ersten Bandraum der Beatles stellte ihnen etwa die Mutter des Schlagzeugers – im Keller ihres Wohnhauses.