Ingolstadt
29-Jähriger nach Sturz in die Donau vermisst

Suche nach dem Mann aus dem Raum Pfaffenhofen trotz Großaufgebot an Einsatzkräften ergebnislos verlaufen

12.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:30 Uhr

Ingolstadt (DK) Erfolglos beendet wurde gestern Mittag die Suche nach einem 29-jährigen Mann aus dem Raum Pfaffenhofen, der am Samstag gegen 21.30 Uhr im Bereich der Stufen auf Höhe des Stadttheaters in die Donau gestürzt war.

Laut Mitteilung der Polizei machte sich ein Großaufgebot von Feuerwehr, Wasserwacht und Polizei auf die Suche nach dem im Wasser treibenden 29-Jährigen, nachdem ein Passant auf der Konrad-Adenauer-Brücke einen Notruf abgesetzt hatte. Wie die Ermittlungen der Polizei ergaben, war der Mann wohl aufgrund seiner Alkoholisierung an der Schloßlände ins Wasser gefallen. Einer seiner beiden Begleiter, ein 25-Jähriger, versuchte demnach noch, ihn aus der Donau zu ziehen, rutschte dabei aber ab und fiel ebenfalls ins Wasser. Ihm gelang es allerdings, sich mithilfe des dritten Mannes, eines 27-Jährigen, ans Ufer zu retten, während der 29-Jährige weiter abtrieb.

Mit insgesamt sieben Booten war die Donau von der Schloßlände bis - wegen der aktuell starken Strömung - zur Staustufe Vohburg intensiv abgesucht worden. Vor allem die Uferbereiche standen dabei im Fokus der Wasserretter. In der näheren Umgebung wurde ein sogenanntes Side-Scan-Sonar eingesetzt, ein Gerät, das zur Ortung von Objekten im Wasser und auf dem Grund von Gewässern eine auf Schall basierende Technik verwendet, wie Alexander Wecker, Einsatzleiter des Wasserrettungsdienstes, gestern gegenüber unserer Zeitung sagte. Zudem unterstützte ein Hubschrauber der bayerischen Landespolizei mit einer Wärmebildkamera die Suche aus der Luft.

Doch es half alles nichts. Die Polizei stellte ihre Maßnahmen gegen 23 Uhr ein, Feuerwehren und Wasserwacht brachen die Suche kurz nach Mitternacht ergebnislos ab.

Im Einsatz waren mehrere Feuerwehren und Wasserwachten aus Ingolstadt, Reichertshofen, Manching, Großmehring, Vohburg und Menning sowie der Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen und einem Notarzt - insgesamt rund 40 Helfer.

Am Sonntagmorgen gegen 9 Uhr wurde die Suche dann mit einem kleineren Trupp fortgesetzt. Die Wasserschutzpolizei setzte ein offenes Streifenboot ein und wurde dabei von einem Polizeihubschrauber unterstützt. Gegen Mittag wurde allerdings auch diese Suche abgebrochen.

Die Donau hat laut Alexander Wecker aktuell eine Temperatur von nur rund sechs Grad, was bedeute, man könne sich nur etwa sechs Minuten an der Oberfläche halten, wenn man nicht bewusstlos werde, und habe eine Überlebenschance bis etwa 45 Minuten. Eine Unterkühlung trete relativ schnell ein. Selbst der 25-Jährige, der gleich wieder ans Ufer kam, sei schon unterkühlt gewesen, so Wecker.

Allgemein habe die Donau derzeit einen erhöhten Wasserstand, was die Fließgeschwindigkeit von sonst eineinhalb bis zwei Metern pro Sekunde gerade in dem verengten Abschnitt zwischen Eisenbahn- und Schillerbrücke auf etwa drei Meter steigen lasse. Dies entspreche einem Gebirgsfluss. Weil die Donau zurzeit recht trüb sei, bringe es auch nichts, "blind mit Tauchern zu suchen", wenn man sich nicht auf einen eng begrenzten Bereich konzentrieren könne.