Ingolstadt
"Beispiel gelebter und lebendiger Bildung"

Großer Festakt zur 50-Jahr-Feier der Grundschule Baar-Ebenhausen

19.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:06 Uhr

 

Ingolstadt (DK) Vor einem halben Jahrhundert startete der Unterricht in der heutigen Grundschule Baar-Ebenhausen. Das Jubiläum wurde am Samstag groß gefeiert.

In der Turnhalle war kein Platz mehr frei: Schüler und Lehrer, Eltern und Großeltern, der Gemeinderat (und damit meist selbst ehemalige Schüler) waren gekommen, um das 50-jährige Bestehen ihrer Schule zu feiern. Schulrektor Hermann Steidle begrüßte alle Gäste und lobte die gute Zusammenarbeit mit Gemeinderat und Verwaltung. „Ich kenne keine Schule, die von der Gemeinde in so einer Weise unterstützt wird“, sagte er. Sein Dank galt aber auch dem Engagement der Lehrer und des Elternbeirats, der nicht nur diese Feier, sondern auch viele andere Veranstaltungen vorbereitet hat.

„Es ist ein schönes Haus geworden“, fuhr Steidle fort und meinte damit aber nicht den neuen Außenbereich, sondern zitierte Emil Winkler, der als Vertreter des Schulamts dieses Urteil vor 50 Jahren über die damals neue Schule gefällt hatte: „Ein Schmuckstück der Gemeinde und des Landkreises“. Kurz ließ er wichtige Stationen Revue passieren: 1988 Erweiterungsbau, 1996 Mittagsbetreuung, 2001 Beginn Generalsanierung und 2007 Wegfall der Hauptschulklassen. Steidle vergaß auch nicht, das Logo mit Bäumen, Fluss und Brücke zu erwähnen, das die Lage der Schule aufnimmt.

Ludwig Wayand durfte als Bürgermeister am Festakt an der Schule eine Rede halten, wo er selbst einst Schüler gewesen war. Die Schule als Ort der Begegnung und der sichere Weg dorthin seien immer große Anliegen des Gemeinderats gewesen. Die Baar-Ebenhausener Grundschule genieße einen guten Ruf und sei ein Ort, wo Menschlichkeit eine bestimmende Größe darstelle. Wayand brachte seine Dankbarkeit über die Erziehungs- und Bildungsleistung zum Ausdruck. „Die Schule ist bis zu einem gewissen Alter eine selbstverständliche Begleiterin“, sagte er. Der CSU-Politiker zitierte den ehemaligen SPD-Bundeskanzler Willy Brandt: „Die Schule der Nation ist die Schule“, hatte der Friedensnobelpreisträger 1969 erklärt und damit die Erziehung von kritischen, urteilsfähigen Bürgern gefordert.

Ein „stolzes Jubiläum“ nannte der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf die 50-Jahr-Feier. Er erinnerte sich an seine eigenen ersten Schuljahre, die sich ihm viel stärker eingeprägt hätten als die späteren. „Junge Menschen haben bei uns gute Chancen und benötigen daher eine gute Vorbereitung“, betonte der Landrat. Im Gegensatz zu früher seien heute allerdings die Erziehungsstile und die Schüler viel unterschiedlicher, was eine Hausforderung an die Arbeit der Lehrer darstelle.

Als ein „Beispiel gelebter und lebendiger Bildung“ bezeichnete Elternbeiratsvorsitzender Jörg Steinwagner die Grundschule, während der Pfaffenhofener Schulrat Josef Steinberger die Wertschätzung der Bevölkerung hervorhob.

Schließlich erneuerten die Pfarrer Martin Bestele und George Spanos den kirchlichen Segen für die Schule und riefen Gottes Beistand auch für die neu gestalteten Außenanlagen an. Spanos erinnerte in seiner Ansprache an die Bergpredigt und betonte, dass Bildung mehr sein müsse als nur die Voraussetzung zum späteren Broterwerb. Junge Menschen müssten auch erkennen, wo ihre Stärken liegen und was ihnen Spaß macht, und die Schule müsse Orientierung und Antworten geben. Als Beispiel für einen gelungenen Weg nannte er Rathauschef Wayand: „Man merkt, dass Ihnen Ihr Bürgermeisteramt Spaß macht, auch wenn sich das mancher Lehrer nicht hat vorstellen können.“

Umrahmt wurde der Festakt vom Schulchor und dem Chor Bel Canto. Nach einer Besichtigung der Klassenräume und der neuen Außenanlagen für die rund 170 Schüler gab es noch einen Imbiss. Kompliment an den Elternbeirat und die Mütter, die alles vorbereitet hatten: Das Essen war sehr reichlich und vielfältig und mundete hervorragend.

Nicht minder beeindruckend als der Festakt und das Büffet war das Programm im Schulhaus: Basteln von Lesezeichen oder Stressbällen, Baumscheibensägen, Arbeit mit dem PC, Flohmarkt mit Werkstücken der Kinder, Verkauf von Büchern, Bilderbuchkino, Theater, Spiele von früher, alte Unterrichtsfilme oder Schulgeschichten von vor 40 Jahren. Außerdem wurden Bilder aus den 60er Jahren gezeigt und die Gemeindechronik verkauft.