Ingolstadt
Badespaß bis nach Sonnenuntergang

Am Donnerstagabend fand im Freibad das erste Nachtschwimmen des Jahres statt

23.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Waghalsige Sprünge: Bis 23 Uhr war das Freibad am Donnerstagabend geöffnet. - Foto: Bird

Ingolstadt (DK) Was gibt es Besseres, als den heißesten Tag der Woche im Freibad ausklingen zu lassen? Bis 23 Uhr hatten die Gäste Zeit, auch nach den regulären Öffnungszeiten noch zu schwimmen, zu rutschen oder auf der Liegewiese auf das Hereinbrechen der Dunkelheit zu warten.

Marco und Erwin stehen mit dem Rücken zum Abgrund, im Hintergrund die beleuchteten Backsteingemäuer der ehemaligen Festungsanlage. Doch für romantische Aussichten haben die beiden Jugendlichen keine Zeit. Gleichzeitig springen sie ab und landen nach einem Rückwärtssalto im Sprungbecken. Das Besondere heute ist, dass die große Uhr am Pavillon bereits nach 21 Uhr anzeigt. Denn es ist Nachtschwimmen angesagt. Mehrere Male im Jahr - je nach Wetterlage - öffnet das städtische Bad seine Pforten länger, sodass bis 23 Uhr geplanscht und geschwommen werden kann. Und das wird heute sehr gut angenommen: "Ich schätze, es sind noch so 500 bis 600 Gäste im Bad", sagt Bademeister Peter Leipnitz gegen 21 Uhr. Er unterhält sich gerade mit Roswitha Herold aus Karlskron, die nebenbei versucht, ihre Enkelin Franziska aus dem Wasser zu holen. "Ich finde das Nachtschwimmen ja toll, aber sie muss morgen in die Schule!", stöhnt die Großmutter. Schließlich lässt sie sich doch noch überreden, auch noch einmal ins Rutschbecken zu gehen - zu angenehm ist das Baden an diesem lauen Sommerabend.

Andernorts werden bis zum Einbruch der Dunkelheit noch Bahnen gezogen, etliche Triathleten trainieren im Schwimmerbecken. "Ich finde es toll, dass auch Leute, die lange arbeiten müssen, die Gelegenheit bekommen noch zu schwimmen", sagt einer der Badekappenträger und stößt sich wieder kräftig vom Beckenrand ab.

Während der Kleinkindbereich sich nach 20 Uhr schnell leert, sind Liegewiese und andere Becken noch bis spätabends bestens gefüllt. Oben im Kiosk versorgen die Gäste sich mit kalten Getränken und Pommes, sodass sich zwischenzeitlich sogar Schlangen bilden. Von der Terrasse aus haben sie einen guten Ausblick auf die jugendlichen Akrobaten, für die es gegen 22 Uhr heißt: "Zehner um Zehn!" Das 10-Meter-Brett wird noch einmal vom Bademeister geöffnet. Einige junge Männer zeigen waghalsige Sprünge, am Beckenrand versammeln sich Schaulustige. Für Lacher sorgen zwei Herren mittleren Alters, die sich dem Anschein nach zuvor ein wenig Mut angetrunken haben und sich lautstark in die Tiefe stürzen.

Um kurz vor 23 Uhr findet der Badespaß langsam ein Ende, per Durchsage werden die Gäste gebeten, das Bad zu verlassen. Es ist noch immer angenehm warm und windstill. Sicherlich würden einige auch noch länger bleiben.