Ingolstadt
Aufgeflogen

Die Polizei fasst zwei mutmaßliche Betrüger

07.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:04 Uhr

Erwischt: der 26-jährige mutmaßliche Betrüger aus München.

Ingolstadt (DK) Die Bankkunden sind meist völlig ahnungslos. Arglos schieben sie ihre EC-Karte in die Geldautomaten, tippen ihre Geheimzahl ein und schon ist es geschehen: Gauner haben sie unbemerkt ausgespäht, fertigen mit den gewonnenen Daten Kartenduplikate an und räumen die Konten leer.

Jetzt sind zwei mutmaßliche Betrüger festgenommen worden, die auch in Ingolstadt mindestens einen Automaten manipuliert hatten. Sie sollen insgesamt 350 000 Euro illegal abgehoben haben.

Die Festnahme des 20 und 26 Jahre alten Pärchens erfolgte vergangenes Wochenende in Kaufbeuren. Auch dort war ein Geldautomat mit einem Lesegerät und einer Minikamera präpariert worden, um an Kundendaten zu gelangen. Ein Bankangestellter bemerkte die technischen Veränderungen und alarmierte die Polizei. Die Ermittler legten sich auf die Lauer und nahm die zwei aus München stammenden Tatverdächtigen fest. Der 26-Jährige und seine Freundin haben zwischenzeitlich gestanden.

In Ingolstadt hatten die Münchner vergangenen September den Automaten der Unsernherrner Sparkassenfiliale auf dieselbe Weise manipuliert, so der Vorwurf. Auch hier bemerkte eine Angestellte den Leseaufsatz am Kartenschlitz rechtzeitig und konnte Schlimmeres verhindern. Das Duo war damals aber entkommen.

Erfolgreicher war das Pärchen indes in zwölf weiteren Banken in München, Zirndorf und im Allgäu gewesen. Ihre Kartenduplikate ließen sich in Deutschland allerdings nicht verwenden. „Im Magnetstreifen der Originale ist ein Sicherheitscode enthalten, der sich nicht kopieren lässt“, erklärte Sigrid Kienle vom Landeskriminalamt in München. Die Kontoplünderungen seien deshalb vom Ausland aus erfolgt. Das Paar war dazu jeweils nach Kolumbien geflogen.

Ungeklärt ist dagegen ein identischer Betrugsfall vom Juli 2010. Damals waren etliche Konten geplündert worden, nachdem Kunden Geld an einem Deutsche-Bank-Automaten bei der Bahnhofskreuzung abgehoben hatten. Die Kriminalpolizei vermutet eine osteuropäische Bande hinter diesen Machenschaften.