Ingolstadt
Unterschriften geben Hoffnung

Asylanträge abgelehnt: Vahid M. fürchtet Abschiebung in den Iran

09.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:40 Uhr

Der iranische Asylbewerber Vahid M. befürchtet, abgeschoben zu werden. - Foto: Greiner

Ingolstadt (smr) Die Geschichte hört sich an wie ein Spionagethriller: Vahid M. aus dem Iran, einst erfolgreicher und wohlhabender Unternehmer, schilderte unserer Zeitung im Herbst 2016, wie er in die Fänge des iranischen Geheimdienstes geriet und unter massiven Bedrohungen gezwungen wurde, für das Atomprogramm zu arbeiten.

Am Ende blieb ihm nur die Flucht. Denn als er aussteigen wollte, wurde die Lage für ihn nach einer Entführung und Inhaftierung immer brenzliger. Deshalb floh er 2013 mit seiner Frau Neda auf einem Frachter nach Deutschland und beantragte Asyl. Heute lebt das Paar in der Nähe von Ingolstadt. Inzwischen liegen jedoch zwei Ablehnungsbescheide vor: Die Behörden werfen Vahid M. vor, er sei aus privaten Gründen nach Deutschland gekommen und benötige keinen subsidiären Schutz. Letzte Chance ist jetzt ein Nachfolgeantrag. Wegen einer möglichen Abschiebung hat eine Ingolstädterin kürzlich im Internet eine Petition gestartet. Adressat ist der Bayerische Landtag. Sie ist auf der Plattform open petition zu finden.

Beide Flüchtlinge haben längst die deutsche Sprache gelernt und bis heute keine finanzielle Unterstützung beantragt. Vahid M., von Beruf Elektroingenieur, hat einen Job als Elektrohelfer. Neda, im Iran Englischlehrerin, arbeitet als Deutsch-Dozentin mit Flüchtlingen. Sie engagieren sich ehrenamtlich für Flüchtlinge und in ihrer Gemeinde.

Das gut integrierte Paar lebt in ständiger Angst vor Abschiebung. Gegen Vahid M. wurde vor seiner Flucht ein Verfahren wegen Spionage eingeleitet - das endet im Iran häufig mit der Todesstrafe. Eine Rückkehr erscheint ihm unter diesen Umständen ausgeschlossen.

Alle Infos unter www.openpetition.de/petition/online/erfolgreich-integriert-und-trotzdem-in-lebensgefahr-vahid-und-neda-brauchen-sicherheit.