Ingolstadt
Andreas Popp will für die Piraten nach Berlin

28-jähriger Wirtschaftsmathematiker ist Direktkandidat des Wahlkreises für nächste Bundestagswahl

15.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:16 Uhr

Freude nach der Wahl: Andreas Popp (links) ist der Piraten-Kandidat des Wahlkreises 217 für die nächste Bundestagswahl. Der stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbands Ingolstadt, Christian Doppler, gratuliert ihm - Foto: Schmidl

Ingolstadt (nos) Andreas Popp ist im Wahlkreis 217 der Kandidat der Piratenpartei für die nächste Bundestagswahl. Der Wahlkreis umfasst die Stadt Ingolstadt, den Landkreis Eichstätt und den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen (ohne Aresing).

Popp, ein 28-jähriger Wirtschaftsmathematiker aus Ingolstadt, wurde am Samstag einstimmig – von allerdings nur sechs Stimmberechtigten – gewählt. Das geringe Interesse am Direktkandidaten fand auch der Gewählte selbst „schade“. Dennoch will der 28-Jährige, sollte er den Sprung in den Bundestag schaffen, natürlich für die Parteiinteressen und dabei speziell für seine Themenschwerpunkte kämpfen: Urheberrecht, Bildung sowie Demokratie und Mitbestimmung.

„Wir brauchen einen Volksentscheid auf Bundesebene“, fordert er beispielsweise, denn Bürger seien mündige Menschen. Und er tritt dafür ein, Sperrklauseln wie die Fünf-Prozent-Hürde abzuschaffen oder zumindest zu senken, damit der Bürgerwille besser zur Geltung komme.

Schließlich ist Popp der Kontakt zur Parteibasis wichtig, auch als Kontrollfunktion. „Ich glaube, dass Macht korrumpiert“, so Popp. Und da er auch die Piraten und sich selbst nicht für „gänzlich unempfänglich“ hält, forderte er seine Parteifreunde auf: „Sollte ich in den Bundestag kommen und in Berlin Mist bauen, erwarte ich, dass Ihr mir das sagt.“

Unterdessen zeigt sich der Kreisverband Ingolstadt der Piraten verärgert und besorgt über die Ablehnung der Initiative zu einem Livestream aus dem Stadtrat. Darin offenbare sich „eine Art von Politik, die ihr Haltbarkeitsdatum längst überschritten hat“, heißt es in einer Mitteilung.