Ingolstadt
Bewerbung zurückgezogen

Geschäftsführer Zugsbradl verlässt das Klinikum zum Jahresende

21.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr

Ingolstadt (rl) Er habe seine Bewerbung um den Geschäftsführerposten im Ingolstädter Klinikum "aus eigenem Entschluss" und "aus persönlichen Gründen" zurückgezogen. Das teilte der Klinikmanager Alexander Zugsbradl (Foto) jetzt unserer Zeitung mit.

Zugsbradl, der die Geschäftsführung des Klinikums nach dem Ausscheiden des langjährigen Geschäftsführers Heribert Fastenmeier im Zuge der sogenannten Klinikumsaffäre Mitte Oktober vergangenen Jahres interimsweise übernommen hatte, widerspricht damit der Darstellung im DK, dass er beim derzeit laufenden Auswahlverfahren "aus dem Rennen" sei.

Zugsbradls Vertrag war, wie berichtet, bis zum Jahresende verlängert worden. Ab 1. Januar 2018 werde er sich "einer neuen beruflichen Herausforderung stellen". Er betont, er habe sich um die ausgeschriebene Stelle am Klinikum erst sehr spät, am 8. Mai, beworben. Sowohl "die gute und harmonische Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Tiete (der Ärztliche Direktor und Mitgeschäftsführer, Anm. d. Red.) als Geschäftsführer und Kollegen" als auch seine "Überzeugung, dass Kontinuität in der Führung des Klinikums jetzt ein wichtiges positives Signal wäre", habe ihn in seiner Entscheidung bestärkt. Die reibungslose Übernahme der Geschäftsführung und die durchaus turbulenten Ereignisse der letzten Monate seien nach seiner Einschätzung "ruhig und positiv von mir abgearbeitet worden".

Zugsbradl hatte von Anfang an signalisiert, auf Wunsch dauerhaft als Geschäftsführer zur Verfügung zu stehen. Doch der Aufsichtsrat entschied sich für ein Auswahlverfahren, bei dem sich schließlich auch Zugsbradl bewarb. Ende Juni habe er den Aufsichtsratsvorsitzenden, Oberbürgermeister Christian Lösel, darüber informiert, dass er die Bewerbung zurückziehe. In den vergangenen Monaten habe er "mit viel Energie und dem notwendigen Nachdruck die Interessen des Klinikums und seiner Tochterunternehmen vertreten", schreibt er an den DK. Er habe sich dabei an der "Qualität der Patientenversorgung, den Interessen der Mitarbeiter und natürlich auch denen der Stadt Ingolstadt und des Bezirks Oberbayern als den Eigentümern des Klinikums" orientiert. Diese Aufgabe werde er "mit vollem Engagement bis zum 31. Dezember weiter erfüllen". Danach stelle er sich einer neuen beruflichen Herausforderung.

Auf die Ausschreibung in einer Fachzeitschrift hatten sich, wie berichtet, 46 Bewerber um die Stelle der Geschäftsführung am Ingolstädter Klinikum beworben. Eine aus vier Aufsichtsräten bestehende Auswahlkommission hat mit acht von ihnen Gespräche geführt. Zwei davon werden sich am Mittwoch, 26. Juli, im Aufsichtsrat sowie im Zweckverband vorstellen.