Ingolstadt
Achtjährige missbraucht

08.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:25 Uhr

Ingolstadt (hri) Ein 32 Jahre alter Kfz-Mechatroniker aus Ingolstadt ist gestern Nachmittag am Amtsgericht wegen mehrfachen schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes und vorsätzlicher Körperverletzung zu drei Jahren und zehn Monaten Gesamtfreiheitsstrafe verurteilt worden. Damit blieb das Schöffengericht unter Vorsitz von Jochen Bösl nur zwei Monate unter den Anträgen von Staatsanwältin Julia Wellhausen und Nebenklagevertreterin Nicola Goldschadt. Die Entscheidung ist bereits rechtskräftig.

Sebastian V. hatte sich in mindestens vier Fällen an der kleinen Schwester seiner früheren Freundin vergangen. Tatorte waren seine Wohnung im Ingolstädter Süden, aber auch die Männerdusche im Neuburger Freibad. Seine Taten hatte er sogar noch mit der Digitalkamera festgehalten, die Bilder lagen dem Gericht als Beweismittel vor. Der 32-Jährige versuchte denn auch gar nicht, irgendetwas zu beschönigen. "Er hat mich beauftragt, die Vorwürfe in vollem Umfang einzuräumen", sagte sein Verteidiger Joachim Schwarzenau.
 
Das Mädchen war gerade einmal acht Jahre alt, als der Kfz-Mechatroniker sich im März 2008 das erste Mal an ihm vergriff. Er kennt die heute Zehnjährige seit deren Geburt. Der Missbrauch setzte sich bis August 2009 fort, als das Opfer seiner Großmutter davon erzählte. Als die Polizei Sebastian V. festnahm, fand sie auch etliche Kinderpornos in seinem Besitz.
 
Nebenklagevertreterin Goldschadt berichtete davon, wie der Fall "die gesamte Familie aus der Bahn geworfen" hat. "Der Angeklagte hat ein persönliches Vertrauensverhältnis in infamer Weise ausgenutzt." Die früher fröhliche Schülerin befinde sich weiter in psychologischer Betreuung, leide an Schlaflosigkeit und Selbstzweifeln, sei in ihren schulischen Leistungen abgefallen und breche oft in Tränen aus. Sie habe sich sozial sehr zurückgezogen. Der Missbrauch sei noch lange nicht aufgearbeitet.