Hofstetten
Zinn als Begleiter durch das Leben

22.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:47 Uhr

Hofstetten (lmw) „Der Klang von Zinn begleitet uns in den Himmel“: Der Bundesverbandspräsident des deutschen Zinngießerhandwerks, Stephan Dörr aus Eggolsheim (Landkreis Forchheim), verwies bei der Ausstellungseröffnung „Zinngeschirr in Stadt und Land“ am Ostersonntag auf die Bedeutung des Zinns: Die Taufglocke, die später noch bei Kommunion und Firmung zum Einsatz kommt, ist aus Zinn, ebenso der Brautbecher und nicht zuletzt die Totenglocke.

Aber auch im Alltag findet Zinn seit Jahrhunderten Verwendung, vor allem in Form von Geschirr.

Zu genau diesem Thema sind im Jura-Bauernhofmuseum in Hofstetten nun bis 19. Oktober Haushaltsgegenstände aus Zinn aus über drei Jahrhunderten zu besichtigen. Die Ausstellungsstücke stammen zum größten Teil aus der seit 1804 bestehenden Zinngießerei Eisenhart in Eichstätt. Zinngießmeister Wilhelm Eisenhart hat zusammen mit Eichstätts Stadtheimatpfleger und Volkskundler Rainer Tredt die Ausstellung konzipiert. Tredt war ebenso gekommen wie Landrat Anton Knapp, Hitzhofens Bürgermeister Andreas Dirr, Kreisheimatpfleger Dominik Harrer, Bezirksrat Reinhard Eichiner und Kreisbäuerin Christa Weber.

Zu sehen ist unter anderem schön gearbeitetes Geschirr aus dem Jugendstil, aber auch moderne Anfertigungen wie ein von Rudolf Bott entworfener Jubiläumsbecher.

Eine originalgetreue Nachbildung einer Zinngießerwerkstatt mitsamt Schmelzofen, Drehlade und Gussformen neben der Ausstellung gibt Einblick darüber, wie Zinn früher verarbeitet wurde. Technisch habe sich nicht viel verändert, erklärt Zinngießer Eisenhart. Das dürfte erstaunlich sein, denn immerhin wurde die erste Zinngießerzunft schon 1285 gegründet. Seither erklingt ihr Zunftspruch „Glück zu von wegen des Handwerks“.