Hög
Ramazotti und Mon Cheri in Bestform

Starkbierfest begeistert die Besucher über dreieinhalb Stunden lang Alle Vorstellungen ausverkauft

20.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Fröhliches Derblecken in Hög: Die beiden Klosterschwestern Ramazotti (Rosi Held, links) und Mon Cheri (Marita Strasser) nahmen sich sowohl die große Politik von Trump bis Merkel vor, als auch die kommunalen Akteure um Bürgermeister Michael Franken. Der elfjährige Marco Franken begeisterte mit seiner pfiffigen Moderation und die Starkbierzuzler sorgten für die passende Musik - Foto: Vogl

Hög (DK) "Sauber eingeschenkt" wurde den Gästen wieder beim 12. JWU-Starkbierfest in Hög. Damit war nicht nur der Gerstensaft gemeint, sondern auch die nicht minder spritzige Fastenpredigt der beiden Klosterschwestern Ramazotti (Rosi Held) und Mon Cheri (Marita Strasser).

In Bestform zeigten sich die zwei Klosterschwestern Ramazotti (Rosi Held) und Mon Cheri (Marita Strasser) bei ihrer 45-minütigen Fastenpredigt. Los ging es mit US-Präsident Donald Trump. Der hätte getwittert, dass noch nie ein Politiker so schlecht behandelt worden sei wie er. Trockener Kommentar einer Schwester: "Der hat wohl die vier erschossenen Präsidenten vergessen." Warum die Polizei die Ausschreitungen auf dem G-20-Gipfel in Hamburg nicht in den Griff bekommen hat, konnten die Schwestern auch nicht verstehen. "Die sollen mal Nachhilfe bei der Höger Feuerwehr nehmen."

Über die bayerische Landespolitik - die meisten langjährigen bayerischen Ministerpräsidenten hatten "S" als ersten Buchstaben beim Nachnamen - kam man zur Lokalpolitik: "Bürgermeister Franken überlegt sich jetzt, ob er auch den Mädchennamen seiner Frau annimmt - Schuster." Die beiden Schwestern verrieten außerdem, dass der Reichertshofener Rathauschef seinen Kaffee schwarz trinkt - "ohne Wasser". Außerdem bräuchte Franken keine Uhr: "Er bestimmt, wie spät es ist."

Respekt zollten die Damen Pfarrer Michael Schwertfirm, der jetzt in der Pfarreiengemeinschaft die Arbeit von drei Pfarrern machen müsse. "Da hätte der alte Pfarrer Mayr schon montags einen Burnout gehabt." Und sie verrieten außerdem, warum Pfarrer Schwertfirm nicht im Heideweiher baden geht: "Eine falsche Bewegung, und alles ist Weihwasser." Sehr zur Freude der Gäste mussten auch einige Anwesende daran glauben und wurden in die Predigt der Schwestern einbezogen. Beim Publikum kam die bestens gewürzte Predigt sehr gut an - am Ende wurden die beiden Schwestern mit tosendem Applaus verabschiedet.

Traditionell folgte der unpolitische Teil mit zwei längeren Theaterblöcken, den die Theatergruppe der JWU (Michael Franken, seine Frau Evelyn, Juliane Rieger, Corinna Holczer, Frank Falkenburger, Martin Kirmaier und Günter Held) gestaltete. Durch den Abend führte mit pfiffigem Lausbubencharme der elfjährige Marco Franken, der unter anderem verriet, warum man seinen Hund nicht "Sex" nennen sollte. Die Akteure hatten unter der Leitung von Michael Franken wieder originelle Sketche einstudiert und sorgten beim Publikum für Lachsalven am laufenden Band.

Ein weiterer Höhepunkt war der Bericht von Gonzo (Günter Held), der diesmal als Polizist im Einsatz war. Gonzo berichtete von der Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei in Sulzbach-Rosenberg an der tschechischen Grenze. "Da kommt einmal im Monat der Wlan-Fahrer vorbei - mit der Pferdekutsche". Die vielen Anekdoten aus dem Berufsalltag eines Polizisten kamen beim Publikum bestens an - einige Gäste konnten am Ende gar nicht mehr aufhören zu lachen. Auch heuer zweimal mit dabei waren die Starkbierzuzler (Martin Kirmaier, Roland Preindl, Bernhard Kirmaier, Sascha Sponheimer) mit musikalischen Einlagen. Teilweise sang der ganze Saal begeistert bei den Liedern mit. Schöne Geste: musikalischer Leiter Martin Kirmaier sammelte auf der Veranstaltung Spenden für die am RETT-Syndrom erkrankte kleine Miriam Fackler aus Riedenburg. Aufgrund eines seltenen Gen-Defekts entwickelt sich das Mädchen zurück. Da nur wenige Menschen an diesem Symptom erkrankt sind, ist die Forschung auf Spenden angewiesen.

Das JWU-Starkbierfest wird jeweils noch in Reichertshofen und Winden wiederholt. Allerdings sind alle weiteren Veranstaltungen bereits ausverkauft.