Großmehring
Gewerbegebiet Pettling wird vergrößert

Gemeinderat gibt nach langer Diskussion grünes Licht für Kfz-Zulieferer

18.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Blick auf SMP Peguform im Großmehringer Ortsteil Pettling. Nördlich davon will das Logistikunternehmen bauen. - Foto: Kügel

Großmehring (DK) Lange rangen und diskutierten die Großmehringer Gemeinderäte, ob ein Kfz-Zulieferer in Pettling seine Lagerhallen erweitern darf. Am Ende gab es mit 12:8 Stimmen grünes Licht für Peguform, das damit zunächst eine weitere Halle bauen darf.

Das Logistikunternehmen verfügt dort bereits über ein Gebäude und möchte nördlich davon bauen. Vorangegangen war eine lange Diskussion, ob es sinnvoll ist, ein Gewerbegebiet an den kleinen Ort zu stellen. "Die Relation passt hier überhaupt nicht. Das künftige Gewerbegebiet wäre dann halb so groß wie das Dorf", sagte Katrina Preisinger (ABG). Auch Thomas Heindl (CSU) fand, das Bauvorhaben sei viel zu überdimensioniert für Pettling. Helmut Sielaff (SPD), zweiter Bürgermeister, teilte mit, dass die Hälfte des Bauvorhabens bereits genehmigt sei. Josef Sonner (UW), dritter Bürgermeister, fand die Pläne für die Erweiterung ideal, da "der Lärm im Betrieb bleibt".

Alois Rieder vom Ingolstädter Planungsbüro Weinzierl erläuterte den Gemeinderäten vorab, wie sich das Dorf weiterentwickeln könne. Jetzt verfüge Peguform über eine Halle, eine weitere sei bereits genehmigt. Auf dem 7000 Quadratmeter großen Areal könnten noch weitere Gebäude hinzukommen. Würden diese in einem Quadrat gruppiert, wäre es möglich, die entstehende Lärmbelastung auf dem Gelände zu belassen. Laut Rieder sei mit 15 bis 20 großen Lkw täglich zu rechnen. Der Planer skizzierte, nebenan könne ein 10 000 Quadratmeter großes Baugebiet entstehen.

So kontrovers hier die Diskussion war, so einig waren sich die Gemeinderäte bei der geplanten Kindertagesstätte an der Klinge. Laut Rieder liegt das geplante Gelände teilweise im Überschwemmungsgebiet. Da auf diesem grundsätzlich gebaut werden darf, sucht die Gemeinde das Gespräch mit den übergeordneten Stellen. Bürgermeister Ludwig Diepold gab bekannt, in der kommenden Woche einen Termin beim Wasserwirtschaftsamt und im Landratsamt zu haben. Daran wird auch Rieder teilnehmen. Gesprächsgegenstand wird sein, auf welchem Teil des Geländes gebaut werden kann. Der Gemeinderat will sich bereits in der Februar-Sitzung erneut mit dem Thema befassen.

Diepold berichtete auch von einer Gerichtsverhandlung. Da sei es um den Gesteinsabbau und die Rekultivierung des Geländes gegangen. Seiner Meinung nach hat die Gemeinde wenig Möglichkeiten, dies zu verhindern. Trotzdem versagten die Gemeinderäte mit großer Mehrheit der Firma Johann Rathei ihre Zustimmung. "Wir wollen es einfach nicht", hieß es von allen Seiten. Ein Bürger hatte dem Unternehmen ein Gelände nahe der bestehenden Anlagen verkauft. Das Unternehmen will nun dort erweitern. Laut Diepold wird die Gemeinde das Vorhaben juristisch nicht verhindern können. "Die Gerichtsverhandlung dauerte nur fünf Minuten", meinte der Bürgermeister.

Diepold und die Gemeinderäte gingen anschließend Schritt für Schritt die Fragen aus den drei Bürgerversammlungen durch: So wird in Theißing ein Geschwindigkeitsmessgerät aufgestellt und ein zweiter Spiegel angebracht. In Pettling soll es bald ein Regenrückhaltebecken geben. Um die "Rennstrecken" Uferstraße und Albrecht-Dürer-Straße ging es in einem weiteren Bürgeranliegen. In den Tempo-30-Zonen werde viel zu schnell gefahren. Helmut Sielaff fand, über das Thema "Kommunale Verkehrsüberwachung" solle man noch mal nachdenken. Bürgermeister Diepold meinte: Alle Gemeinden der Umgebung hätten diese Verkehrsüberwachung, nur Großmehring nicht. Werner Josef Schneider (UW) fand, die bestehende Regelung reiche völlig aus. Der Gemeinderat beschloss, in der Albrecht-Dürer-Straße ein festes Messerät anzubringen, das in Fahrtrichtung bergauf stehen soll.

Der Bürgermeister gab auch bekannt, dass es zu den geplanten Seniorenwohnungen am Zieglerweg keine Neuigkeiten gebe. Das Bauunternehmen habe sich noch nicht gemeldet.

Bei den Grund- und Gewerbesteuern tue sich nichts, hieß es. Das Gremium beschloss, dass es bei den derzeitigen Hebesätzen bleiben solle.

Bürgermeister Diepold gab schließlich bekannt, die katholische Kirchenstiftung St. Wolfgang habe ihm mitgeteilt, dass es für die fünfte Kindergartengruppe eine Verlängerung für weitere drei Jahre gebe.