Großmehring
Das Wandern ist des Volkmers Lust

Großmehringer Altbürgermeister feiert heute seinen 75. Geburtstag

03.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:57 Uhr

Foto: Ludwig Berger

Großmehring (DK) Auf ein ereignisreiches Leben, zahlreiche internationale Kontakte und einige Ernennungen zum Ehrenvorsitzenden oder -präsidenten kann Horst Volkmer zurückblicken. Der Großmehringer Altbürgermeister feiert am heutigen Dienstag seinen 75. Geburtstag.

Als Horst Volkmer am 4. August 1940 in Mährisch Schönberg (Sudetenland) das Licht der Welt erblickte, konnte wohl niemand voraussehen, wie sich die Welt verändern würde und welches gesellschaftliche Engagement er in seinen nunmehr 75 Lebensjahren entwickeln würde.

1956 musste Volkmer mit seinen Eltern und zwei Geschwistern die Heimat verlassen. In Gaimersheim fand die Familie ein neues Zuhause. Nach dem Abitur am Gabrieli-Gymnasium in Eichstätt studierte er Lehramt an der damaligen Pädagogischen Hochschule in Eichstätt. Nach dem Studium war er als Lehrer an den Schulen in Demling, Kleinostheim (Unterfranken) und Großmehring, wo er bis 1990 tätig war, eingesetzt.

1963 heiratete Horst Volkmer seine Frau Helga, und aus der Ehe gingen drei Söhne hervor. Das Ehepaar ist auch heute noch regelmäßig an den Wochenenden auf Wandertagen unterwegs. Auch das Reisen mit dem Wohnmobil macht dem Paar noch sehr viel Spaß und Freude.

In der Politik engagiert er sich seit 1966 auf kommunaler Ebene in der Gemeinde- und Landkreispolitik für die Freien Wähler. Von 1966 bis 1990 und von 2008 bis 2010 war er 26 Jahre Gemeinderatsmitglied in Großmehring. Von 1990 bis 2008 leitete er die Geschicke der Gemeinde als 1. Bürgermeister. Zudem war er von 1984 bis 2009 die personifizierte Unabhängige Wählergemeinschaft Großmehring und ist dafür 2009 zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden.

Als Nachrücker war Volkmer von 1977 bis 1978 zum ersten Mal Mitglied des Eichstätter Kreistages. Seit 1990 ist er nun ununterbrochen als Kreisrat tätig. Von 1990 bis 2008 führte er die Fraktion der Freien Wähler im Kreistag als Fraktionssprecher. 1990 war er Organisator und Mitbegründer der Freien Wähler im Landkreis Eichstätt und führte diese politische Gruppierung für 15 Jahre (1990 bis 2005), ehe er auch hier 2005 den Ehrenvorsitz verliehen bekam.

Als Meilensteine, die er in seiner politischen Tätigkeit realisieren konnte, sieht er in Großmehring unter anderem die Umgehungsstraße, den Neubau der Nibelungenhalle, den Neubau des Kindergartens, die Schulhauserweiterung und -sanierung und den Interpark an, auf Kreisebene die Verwirklichung der Realschule in Kösching und das Gymnasium in Beilngries.

Zu einer seiner ganz großen Leidenschaften entwickelte sich neben dem Reisen und dem Fußball das Wandern. So ging 1975 aus der Wanderabteilung des TSV Großmehring der Wanderverein Großmehring hervor. Diesen Verein leitet er seit nunmehr genau 40 Jahren als Vorsitzender bis zum heutigen Tag.

Horst Volkmer war 1970 in Scheyern als Delegierter bei der Gründung des Deutschen Volkssportverbandes (DVV) mitbeteiligt. Von 1972 bis 1978 war er Bezirksvorsitzender „Donau-Ilm-Altmühl“ im DVV. 1978 wurde das Geburtstagskind schon zum 1. Vizepräsidenten des DVV gewählt, ehe er dann von 1979 bis 1995 für 16 Jahre die Geschicke des nationalen Verbandes DVV als Präsident leitete.

Auf der Delegiertenversammlung des Internationalen Volkssportverbandes (IVV) in Kaufbeuren 1983 wurde Volkmer zum Präsidenten des IVV gewählt. In dieser Zeit wurde von ihm die alle zwei Jahre stattfindende Volkssportolympiade initiiert und organisiert. Die erste fand unter seiner Leitung 1989 im niederländischen Valkenburg statt. Die nächste findet im Übrigen im September dieses Jahres in Chengdu in China statt. Dieses höchste Amt der organisierten Wanderbewegung hatte Volkmer dann bis 1997 inne. Im DVV ist er seit 1995 und im IVV seit 1997 Ehrenpräsident.

In den 1970er Jahren engagierte sich Volkmer in der Pfarrei St. Wolfgang Großmehring zudem noch in der Kirchenverwaltung und im Pfarrgemeinderat.

Bis zum Jahr 1980 war Volkmer auch als gefürchteter Torjäger auf zahlreichen Fußballplätzen der Region unterwegs. So jagte er in seiner aktiven Laufbahn für den TSV Gaimersheim, den VfB Eichstätt, den TSV Großmehring und den SV Menning dem runden Leder nach. Mit ihm als Lehramtsstudent wurde die Eichstätter Studentenmannschaft 1963 Bayerischer Hochschulmeister. So erinnert sich der Jubilar noch an ein spannendes und turbulentes Derby zwischen dem VfB Eichstätt und dem VfR Neuburg, in dem er mit seiner Eichstätter Mannschaft am Ende mit 8:4 siegte.

Als Anerkennung für sein unermüdliches Wirken wurde Horst Volkmer 1984 vom damaligen Bundespräsidenten Carl Carstens der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Vom Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann erhielt er im Jahr 2002 außerdem die Medaille für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung überreicht. Als Präsident des Internationalen Volkssportverbands wurde Volkmer 1986 auch zum Ehrenbürger der Stadt Fredericksburg in Texas (USA) ernannt.