Großer Kran stürzt auf Haus

14.07.2009 | Stand 03.12.2020, 4:49 Uhr

Auf eine Schaukel im Garten eines Hauses in Gaimersheim fiel am Montag ein schwerer Werkzeugcontainer. Dieser war hinuntergekracht, nachdem ein Baukran umgekippt ist. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Der Schaden geht in die Tausende. - Foto: Reiß

Gaimersheim (DK) "Ein Wunder, dass da niemand verletzt worden ist": Das ist immer wieder von den über ein Dutzend Schaulustigen am Unglücksort zu hören. Fassungslos stehen sie nahe des Rohbaus an der Ingolstädter Straße in Gaimersheim. Dort ist am Montagnachmittag ein rund 20 Meter hoher Baukran auf das unfertige Gebäude und in einen angrenzenden Garten gefallen.

Während die Polizei den Schaden nach ersten Erkenntnissen auf 60 000 Euro schätzte, geht der Eigentümer des Krans von "höchstens 15 000 Euro" aus. Wie es zu dem spektakulären Betriebsunfall kam, ist noch nicht endgültig geklärt. Die vier Beschäftigten einer Baufirma aus der Nähe von Mörnsheim, die gerade auf der Baustelle mitten in Gaimersheim arbeiteten, blieben ebenso unverletzt wie Anwohner und Passanten.

Wie die Ingolstädter Polizei erst gestern mitteilte, ereignete sich der Betriebsunfall am Montag gegen 16 Uhr. Der Kranführer, der das rund zwölf Tonnen wiegende sogenannte Turmdrehgerät per Fernsteuerung bediente, hatte vermutlich die schwere Last – einen Werkzeugcontainer – auf dem Ausleger des Krans zu weit nach vorne gefahren. Warum sich dann nicht wie sonst üblich der Ausleger automatisch ausschaltete, ist für die Polizei ein Rätsel.

Der Turm des Krans kippte um und blieb auf der Obergeschossdecke des Rohbaus hängen. Die Spitze des langen Auslegers bohrte sich in den Garten einer angrenzenden Doppelhaushälfte, während der Container aus fünf Metern Höhe auf einen Zaun und eine Schaukel krachte. Das neue Spielgerät wurde völlig demoliert.

Riesenglück hatte die dort wohnende Familie: Wäre ihr Kind just an diesem Tag nicht auf einer Geburtstagsfeier gewesen, hätte es wie jeden Tag auf der Schaukel gesessen. "Dann hätte Schlimmes passieren können", räumt der Chef der Baufirma, der namentlich nicht genannt werden will, auf Anfrage des DONAUKURIER ein.

Erleichtert zeigt er sich auch, dass sich der Sachschaden in Grenzen halte. Am rund sechs Meter hohen Rohbau seien "nur etwa fünf Ziegel kaputt" und das Gerüst leicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Den Schaden am 25 Jahre alten Hochbaukran, der nach Angaben des Bauunternehmers erst im Mai durch den TÜV gekommen ist, beziffert er auf "etwa 5000 Euro", während die Polizei hier von weitaus größeren Beschädigungen ausging.

Das noch funktionsfähige Gerät wurde am Montagnachmittag von einem Autokran unter Aufsicht der Gaimersheimer Feuerwehr wieder aufgestellt und gestern nach einer Begutachtung durch die Bauberufsgenossenschaft teilweise abgebaut.

"Das war Glück im Unglück, der Kran ist gut gefallen", resümieren der Mörnsheimer Bauunternehmer und die Ingolstädter Polizei. Ihre Ermittlungen dauern an. Auch der TÜV wurde eingeschaltet.