Gerolfing (DK) Von gelegentlichen Regengüssen ließen sich die Zuschauer des närrischen Umzuges gestern Nachmittag in Gerolfing nicht aus der Faschingslaune bringen. Rund 40 Wagen rollten in Begleitung zahlreicher Fußgruppen durch den Stadtteil zum Festplatz.
Die Vorhersagen hatten nicht gerade bestes Narrenwetter versprochen, und so standen die Zuschauer beim Jubiläumszug im 50. Jahr nicht ganz so dicht wie in den vergangenen Jahren. Ganz so schlimm kam es dann doch nicht, und auch wenn es gegen Ende hin zu regnen begann, hatten die, die sich aus dem Haus wagten, eine Menge Spaß. Das galt besonders für Maria Daum, die auf dem Wagen der "Wuiden Bienen von Gerlfing" mitfuhr, verkleidet als Imkerin mit gelb-schwarzen Ringelsocken und ausgestattet mit einer langen Pfeife. Maria Daum ist 84 und seit mindestens 40 Jahren auf Umzügen mit dabei, berichtete sie. "Es macht mir immer noch viel Spaß. Es fällt mir gar nicht ein, zu Hause zu bleiben."
Viel Applaus bekam auch das riesige Piratenschiff der Ingolstädter Faschingsfreunde, obwohl es inzwischen etwas abgetakelt wirkte. Bereits zum vierten Mal heuer schipperte Kapitän Daniel Schneider mit seiner Piratencrew bei einem Faschingszug mit. "Unser Schiff hat sehr gelitten. Den Mast und das Segel mussten wir leider zugunsten von Regenschirmen abbauen", erzählte Schneider.
Ein politisches Statement setzte der Münchsmünsterer Faschingswagen, auf dem die Mitfahrenden mit Sombrero und Poncho ihrem Motto "Mexiko" Leben einhauchten. An den Seitenwänden stachen eine mexikanische und eine amerikanische Flagge ins Auge. Sprecher Quirin Hartmann erklärte: "Wir wollen ein Zeichen gegen Trump setzen und seinen Plan, eine Mauer an der mexikanischen Grenze zu bauen."
Eine politische Botschaft pinselten auch die Ingolstädter Innenstadtfreunde auf ihren Wagen, den ein Misthaufen mit überdimensionaler Schmeißfliege krönte. Dazu der Spruch: "Ganz egal, wie vui ma frisst, er geht ned aus, der Schanzer Mist." Auch der Krankenhausskandal blieb nicht unerwähnt: "Klinikum moralisch krumm", hieß es kurz und knapp.
Für den Faschingsumzug im nächsten Jahr ist übrigens wieder mit gutem Wetter zu rechnen. "Es war schon immer so: Wenn es auf dem Gaimersheimer Umzug am Sonntag schön war, war auf dem Gerolfinger dann schlechtes Wetter. Nächstes Jahr werden wir das einfach umdrehen", kündigte Dorfchronist Stefan Winkelmeyr am Rande der Strecke an.
