Gerolfing
Ein Kontinent im Fußball-Rausch

14.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:56 Uhr

Freude über einen Fußball: Die Spendendribbler mit Alexander Babinger (vorne im weißen T-Shirt) erwiesen sich in Ostafrika als gute Gäste und brachten den Kindern Geschenke mit. - Foto: oh

Gerolfing (DK) Nicht nur Südafrika ist während der Weltmeisterschaft im Fußball-Fieber. Der ganze Kontinent ist verrückt nach dem Spiel. Das erlebte der Gerolfinger Alexander Babinger, der bei einem Spenden-Staffellauf mitmachte: Es galt, einen Ball quer durch Kenia und Tansania zu dribbeln.

Alexander Babinger kennt sich aus in Afrika. Mehrfach hat der 36-Jährige Gambia im Westen des Kontinents besucht. Doch die Eindrücke von der Reise nach Kenia und Tansania, von der er gerade zurückgekehrt ist, lassen ihn nicht los. "Es war fantastisch", sagt er. Der Gerolfinger hat sich an einer Spendenaktion des Versicherungskonzerns, für den er arbeitet, beteiligt: Mit Kollegen spielte er einen Fußball fünf Tage lang über staubige Pisten, vorbei an Lehmhütten, Löwen, Giraffen und Elefanten. Die Etappe seiner Gruppe führte von Nairobi durch die Serengeti zum Kilimandscharo. Die Spendentour unter dem Titel "The Big Kick to Johannesburg" führte von Hamburg in die Stadt des WM-Eröffnungsspiels.

 
Wo immer die Gruppe mit Babinger auftauchte, sorgte sie für großes Aufsehen. "Wenn wir in die Dörfer kamen, war regelmäßig die ganze Region auf den Beinen. Das war wie ein Volksfest." Bei spontan organisierten Spielen gegen Jugendliche aus dem jeweiligen Ort standen Hunderte am Feld und jubelten. Auf dem Anstieg zum Kilimandscharo, in etwa 2000 Metern Höhe, sangen Kinder die Nationhymne. "Da habe ich eine Gänsehaut bekommen", sagt Babinger. In jedem Ort gebe es einen Fußballplatz, jeder wisse über die Fußball-WM Bescheid. "Und jeder kennt Bayern München", berichtet Babinger über die Begeisterung der Volksgruppen Massai oder Chagga.

Er selbst musste große Leidensfähigkeit mitbringen. "Uns ist in den drei Spielen gegen 13- und 14-Jährige gerade ein Tor gelungen", sagt er. Den Gästen steckten die Dribbeletappen in den Knochen. Pro Ballberührung spendet ihr Arbeitgeber drei Cent für die Aktion "Ein Herz für Kinder".

Die äthiopische Schauspielerin Dennenesch Zoudé begleitete die Sportler. Sie wurde mit der Fernsehserie "Gegen den Wind" in Deutschland bekannt. "Die hat richtig mit uns gespielt!", sagt Babinger. An ihrer Seite war ihr Ehemann, der Regisseur Carlo Rola ("Rosa Roth"). Doch sie alle überstrahlte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, der sich an die Strecke fliegen ließ und am Schluss den Ball in Johannesburg medienwirksam übergab.