Gaimersheim
Trägerschaft weiter bei Kirchenstiftung

Neubau des Kindergartens St. Michael an der Pestalozzistraße soll im September 2017 fertig sein

28.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Vorläufig Abschied nehmen müssen die Mitglieder des Marktgemeinderats vom Sitzungssaal des Rathauses, der in den kommenden Monaten saniert wird. Am Mittwochabend scharten sie sich dort noch einmal um Teilmodelle des neuen Kindergartens St. Michael. - Foto: Schmidl

Gaimersheim (DK) Auch für den neuen Kindergarten St. Michael an der Pestalozzistraße wird die Trägerschaft der Katholischen Kirchenstiftung Gaimersheim obliegen. Das ist das Ergebnis einer Abstimmung in der Sitzung des Marktgemeinderats am Mittwochabend.

Die Betriebsträgerschaft wird demnach wieder der Kirchenstiftung übertragen. Das Gremium sprach sich mit 20:2 Stimmen dafür aus. Dass der Beschluss nicht einstimmig ausfiel, lag daran, dass Klaus Meier (SPD) die Abstimmung darüber noch einmal vertagen wollte. Er habe "generell keine Bedenken", so Meier. Weil aber bestimmte Beträge wie etwa ein Defizitausgleich von der Gemeinde übernommen würden, wollte er vor der Beschlussfassung noch wissen, wie hoch diese Summen im Detail ausfielen, weshalb er einen Antrag auf Vertagung stellte. Dieser wurde allerdings mit 2:20 Stimmen abgelehnt, im Anschluss daran der Beschluss mit 20:2 Stimmen gefasst.

Auf eine Ausschreibung der Trägerschaft wurde laut Bürgermeisterin Andrea Mickel (SPD) verzichtet, da sich durch den "Ersatzneubau" keine Änderungen an den Grundlagen der Trägerschaft ergeben.

Wie Marko Heinsdorff vom Münchner Büro Neumann & Heinsdorff Architekten in der Sitzung sagte, werde das Ziel, den Neubau bis September 2017 - also bis zum Beginn des Kindergartenjahrs 2017/18 - fertigzustellen, "sehr wahrscheinlich" eingehalten. Die Rohbauarbeiten sollten bis Mitte November abgeschlossen sein, Etappenziel sei es, den Bau bis Weihnachten dicht zu bekommen. Bis der Neubau des Kindergartens - der am alten Standort an der Pestalozzistraße erstellt wird - fertig ist, sind die Kinder in Containern ganz in der Nähe untergebracht.

Heinsdorff stellte gleichzeitig auch den aktuellen Planungsstand vor. Das vierteilige Gebäude werde sich künftig - anders als bisher - entlang der Pestalozzistraße erstrecken. In einem Teil sind Eingangsbereich, Küche, Speiseraum, Foyer und ein Mehrzweckraum untergebracht, in den drei weiteren Teilen jeweils eine Kindergartengruppe sowie - getrennt durch einen durchgängigen Spielflur - Büros, Lager und ein Schlafraum. Durch die Topographie mit dem etwas abschüssigen Gelände ist es möglich, den vierten Baukörper zu unterkellern, was auch geplant ist.

Im Inneren schlägt Heinsdorff einen Wechsel zwischen weißen oder grauen Wänden und Holz vor, für die Holzverkleidung außen ein feines Spalier aus Lärchenholz mit grauer Lasur. Die Gesamtkosten für den Kindergartenneubau belaufen sich auf 3,76 Millionen Euro.

Daneben befasste sich der Gemeinderat auch mit einer Konzeptstudie zur Entwicklung der Xaver-Ernst-Siedlung. Aus sieben vorgeschlagenen Planungsbüros sollen nach einstimmigem Beschluss als Nächstes "bis zu vier" ausgewählt und zur Teilnahme an einem Wettbewerb aufgefordert werden. Diese sollen für die Erarbeitung einer Konzeptstudie ein Honorar von je 5000 Euro plus Mehrwertsteuer erhalten. In der Studie sollen folgende Punkte berücksichtigt werden: Mischgebiet, Lärmschutzmaßnahmen entlang der Bahnlinie, Fläche für gemeindliche Bauten mit rund 10 000 Quadratmetern, Flächen für Gewerbebetriebe, eventuell eine Fläche für einen Drogeriemarkt sowie Wohnbauflächen für Geschosswohnungsbau und/oder Reihenhäuser.

Einstimmig befürwortet wurde ein Antrag der CSU-Fraktion zur Verbesserung des Radwegenetzes für Berufspendler durch die Errichtung einer Radschnellroute. Als eine Möglichkeit wurde laut CSU-Fraktionssprecher Anton Mayer eine Route auf der Trasse der TAL-Pipeline von der Ingolstädter Straße bis zur Einmündung der Lilienthalstraße in die EI 12 vorgeschlagen. Nach Gesprächen mit der TAL sei es grundsätzlich möglich, auf der Trasse und dem Schutzstreifen - auf insgesamt zehn Meter Breite - einen geschotterten Weg für Radfahrer und Fußgänger zu errichten, schwerere Fahrzeuge dürfen den Weg allerdings nicht benutzen. Die Verwaltung wurde beauftragt, alle erforderlichen Planungen einzuleiten.