Gaimersheim
Spürbare Herzlichkeit

Lebenshilfe weihte Erweiterungsbau der Förderstätte in Gaimersheim ein

23.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Foto: Norbert Schmidl

Gaimersheim (DK) Offiziell in Betrieb genommen wurde am Freitag der Förderstättenanbau der Lebenshilfe in Gaimersheim. Damit verfügt die Einrichtung nun über zwölf statt wie bisher sechs Förderstättenplätze. Nach der Einweihung am Vormittag folgte am Nachmittag und Abend ein Sommernachtsfest.

Der Lebenshilfe-Vorsitzende Alfred Lehmann sprach bei der Eröffnungsfeier von einem "für alle Seiten erfreulichen Anlass". Damit könne das Ziel der Lebenshilfe, Menschen mit Behinderung Arbeit und eine Struktur im Leben zu geben, künftig für eine noch größere Anzahl an Personen als bisher verfolgt werden. Lehmann sagte zudem, mit dem Erweiterungsbau sei die "Konzentration auf Menschen, die einer besonderen Förderung bedürfen", künftig noch besser möglich. In der Förderstätte werde mehr Personal als in den Werkstätten eingesetzt, wobei der Lebenshilfe-Vorsitzende dafür plädierte, "den Begriff Förderstätte positiv zu sehen".

Für den Anbau seien fast 800 000 Euro in die Hand genommen worden, womit auch dokumentiert werde: "Wir alle sind Menschen in der gleichen Gesellschaft." Man dürfe nicht vergessen, dass es jeden jederzeit treffen könne und man von heute auf morgen durch einen Unfall oder eine Krankheit eine Behinderung haben könne.

Die Gaimersheimer Bürgermeisterin Andrea Mickel sah in dem Anbau einen "neuen Schritt" der Lebenshilfe, die in den 25 Jahren, in denen sie diesen Standort habe, schon Schritt für Schritt gewachsen sei. Im Laufe dieser Zeit sei Gaimersheim "ein Stück der Lebenshilfe-Familie" geworden. Sie erkenne in der Marktgemeinde "ein gutes Miteinander und viel Verständnis füreinander", so die Rathauschefin. Mit der erneuten Erweiterung stelle sich allerdings die Frage "Wo bauen wir das nächste Mal" Und mit Blick in Richtung Architekt Helmut Stich sagte sie auch gleich: "Denken Sie an die Höhe, da sind wir durchaus aufgeschlossen."

Für den Angesprochenen schien dies durchaus eine Option zu sein, denn auch Stich hatte schon erkannt, dass durch die ständigen Erweiterungen die "Neubauten immer kleiner" werden.

Der Eichstätter Landrat Anton Knapp betonte, bei der Lebenshilfe sei "Integration von Anfang an auf der Tagesordnung gestanden", und zwar, wie Knapp anfügte, vor allem Integration in die Gesellschaft hinein. Mit dem Erweiterungsbau wird aus Sicht des Landrats "der menschlichen Zuwendung ganz besonders Rechnung getragen". In den Räumen, die idealerweise auch noch ganz nah an den bestehenden dran seien, sei die "Herzlichkeit spürbar".

Das Thema "Fördern und helfen" stellten der katholische Pfarrer Max Josef Schwaiger und sein evangelischer Amtskollege Ulrich Eckert in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen, ehe sie dem neuen Gebäude ihren Segen erteilten. Eckert freute sich, dass die Lebenshilfe ein Zeichen dafür setze, "dass die Gesellschaft nicht selten andere Einstellungen und Werte braucht, als man oft meint". Und Schwaiger nannte die Erweiterung einen "ganz kostbaren Bau", denn "wir alle haben unsere Förderbedürfnisse".