Gaimersheim
Sicherung der Arbeitsplätze überwiegt

15.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:20 Uhr

Gaimersheim (DK) Einzig der Bedeutung der GVZ-Erweiterung zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region ist es zu verdanken, dass der Gaimersheimer Gemeinderat den Bauleitplänen der Stadt Ingolstadt bei seiner Sitzung am Mittwoch im zweiten Anlauf nun doch zustimmte – mit 21:4 Stimmen.

Die Erweiterung des Güterverkehrszentrums (GVZ II) der Stadt Ingolstadt führt bei den Gemeinderatssitzungen in Gaimersheim immer wieder zu größeren Diskussionen. Zu den im September vorgebrachten Bedenken und Anregungen der Marktgemeinde – fehlendes Verkehrskonzept, Trog- oder Tunnellösung für die Gaimersheimer Straße und zügige Fertigstellung des Ingolstädter Teils der Nordumgehung Gaimersheim – lag jetzt die Stellungnahme der Stadt vor. Die wesentliche Forderung des Marktes, die Gaimersheimer Straße offen zu halten, wurde von der Stadt aus Kostengründen, die Troglösung mit Hinweis auf mögliche Grundwasserprobleme abgelehnt. Die Fertigstellung von Nordumgehung und "Schneller Weg" werden "in Aussicht gestellt", heißt es in der Vorlage, die Belange des Lärmschutzes "geprüft".

Aufgefallen ist der Gaimersheimer CSU-Fraktion, dass in den Planungsunterlagen die künftige Radwegeführung nicht ganz ersichtlich sei. Jedoch war man sich über alle Fraktionen hinweg einig, dass das bestehende Radwegenetz erhalten bleiben sollte.

Dass der Gemeinderat den Bauleitplänen für das weitere Verfahren letztlich mehrheitlich zustimmte, geht mit der Aufforderung an die Stadt einher, die bestmögliche Anbindung auch für Radfahrer für die Gaimersheimer Bürger sicherzustellen.

Heuer wird vom Landkreis Eichstätt ein Geh- und Radweg von Böhmfeld nach Lippertshofen mit Gesamtkosten von knapp 190 000 Euro gebaut. Einstimmig befürworteten die Markträte dieses Bauvorhaben wie auch die Kostenübernahme nach Abzug aller Zuschüsse von rund 27 000 Euro für das 640 Meter lange Teilstück auf Gaimersheimer Flur.

Seit langem wünschen sich einige Anwohner im Baugebiet Kreppenäcker in ihren Straßen einen verkehrsberuhigten Bereich. Bei der Marktgemeinderatssitzung hatte das Gremium über einen entsprechenden Antrag eines Anwohners abzustimmen. Bereits bei einem Bürgergespräch im vergangenen Jahr zeigten Bürgermeisterin Andrea Mickel und die Polizeiinspektion Ingolstadt die Vor- und Nachteile einer so genannten Spielstraße auf. Die Marktverwaltung führte in sämtlichen Anliegerstraßen eine Umfrage durch, um das Interesse eines verkehrsberuhigten Bereichs in den einzelnen Straßen zu analysieren. Ein Kostenanteil von 65 Prozent sei von den Anwohnern zu tragen, so die Bürgermeisterin. Die Umfrage selbst brachte bei einer überaus hohen Beteiligung im Durchschnitt eine Ablehnung von 89,5 Prozent der Anwohner, weshalb jetzt dem Bürgerwillen entsprochen und der Antrag einstimmig abgelehnt wurde.

Der Antrag auf weitere Erlaubnis des Flugbetriebs für den RC Helicopters Gaimersheim und ihre Modellflugzeuge wurde einstimmig durchgewunken. Die Auflage zur Aufstellung eines Schutznetzes nur während des Flugbetriebs bleibt bestehen.

Für das Anlegen eines Baulücken- und Brachflächenkatasters und auch zum Antrag auf verkaufsoffene Sonntage in Gaimersheim sind noch einige Punkte zu klären. Die Entscheidungen hierzu wurden auf die nächste Sitzung vertagt.

An der historischen Grenzlinie Gaimersheim/Lippertshofen wird auf Antrag der CSU ein Grenzstein angebracht. Auch sollen die bestehenden Grenzsteine überprüft und vor allem der am Wettstettener Weg von seiner Schieflage befreit werden.

Zum künftigen Dorfladen in Lippertshofen entschloss sich das Gremium, für den Außenanstrich dem Farbwunsch der Bürgermeisterin (Beige und Grau) zu folgen. Der Zirkus Lexani kann im Frühjahr für vier Tage auf dem neuen Festplatz gastieren.

Die Freien Wähler erneuerten ihren bereits 2006 gestellten Antrag zu Hundetoiletten, da bei den letzten Bürgerversammlungen wiederholt auf die Hinterlassenschaften von Hunden hingewiesen wurde. Probeweise werden an zwei exponierten Stellen Automaten zur Entnahme von Tüten für Hundehalter aufgestellt. Bürgermeisterin Andrea Mickel war vergangenes Wochenende mit "Hund" und auch Tüten unterwegs und erzählte von ihren Erfahrungen. "Wo sollen die Tüten hin, wenn sie voll sind" Nicht überall stehen entsprechende Abfallbehälter bereit. "Mal sehen", so die Bürgermeisterin, "was unser Versuch mit den Automaten bringt".