Frieden,
Angedacht

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Frieden, mehr will ich ja gar nicht!“ Wenn ich so rede, dann ist meist kein Friede. Wenn ich wieder vom Krieg in der Ukraine oder in Syrien lese oder von Ebola, der lahmenden Konjunktur, dem Bahnstreik, der großen Zahl der Asylbewerber – das ist mir schon mehr als genug.

Und dann gibt es auch noch die alltäglichen großen und kleinen Katastrophen in Familie und Beruf.

Vieles macht mir Angst. Ich fühle mich hilflos und ausgeliefert. Das stört meinen Frieden und den der Menschen um mich herum. Denn wenn sich Menschen hilflos und ausgeliefert fühlen, dann gehen sie meist nicht friedlich miteinander um. Ganz im Gegenteil! Menschen werden aggressiv oder depressiv.

Abhilfe tut also not: Beliebt ist es, sich ins eigene Schneckenhaus zurückzuziehen. „Lass mir mei Ruah!“, so heißt dann das Motto. Aber wir Menschen leben nun einmal nicht allein. Somit ist dieses Verhalten für eine Gesellschaft zerstörerisch. Das gilt für Einzelne, für Staaten und Interessengruppen.

Ein besseres Modell, sieht so aus: Miteinander reden! Auch mit dem, der meinen Frieden bedroht! Zunächst gilt es den anderen zu verstehen, seine Beweggründe zu begreifen. Und dann braucht es Kompromisse, die dem Leben dienen, nicht dem vermeintlichen Sieg. Frieden wird zu harter Arbeit, zunächst an mir selbst. Und es braucht immer mindestens zwei, die Frieden schließen. Eine Garantie, dass es klappt, gibt es nicht. Aber es gibt keine Alternative, als es zu versuchen!

Pfarrer George Spanos,

Evangelisch-Lutherische

Kirchengemeinde

Brunnenreuth