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"Ein Stück Geschichte geopfert"

29.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Ingolstadt (rh) "Und wieder ist es geschehen." Für Stadtheimatpfleger Tobias Schönauer ist die Abrissentscheidung vom Donnerstag "symptomatisch für Ingolstadt" und war "bei dieser Stadtregierung nicht anders zu erwarten". In einem offenen Brief klagt Schönauer: "Man opfert ein Stück Ingolstädter (Bau-)Geschichte wirtschaftlichen Interessen."

Jede andere Entscheidung der Stadtratsmehrheit hätte ihn wirklich überrascht, schreibt der Historiker, und das sei eigentlich "die erschreckendste Erkenntnis für mich bei diesem Vorgang".

Natürlich seien die Mauern nicht die Eselbastei selbst, aber sie verwiesen auf die Historie des Ortes und seien auch Bestandteil der Geschichte Ingolstadts. "Sie hätten genutzt werden können, um einen Bogen von der Festung des 16. Jahrhunderts über die Geschichte des Schwedenschimmels im Dreißigjährigen Krieg, zur Schleifung während der napoleonischen Ära, der Wiederbegründung der Festung im 19. Jahrhundert und zur Industrialisierung Ingolstadts Ende des Jahrhunderts zu schlagen." Damit sei die "einmalige Gelegenheit" verpasst, bedauert Schönauer, "verdichtet auf wenige Quadratmeter fast ein halbes Jahrtausend Ingolstädter Stadtgeschichte zu zeigen". Und dies alles werde einer TIEFGARAGENABFAHRT geopfert, schreibt der Heimatpfleger. In Großbuchstaben.