Eichstätt
Wieder ein Patientenrekord

In der Klinik Eichstätt ließen sich im vergangenen Jahr 18 000 Menschen behandeln Trotzdem gibt es Sorgenfalten

05.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Eichstätt (DK) Erneut können die Kliniken im Naturpark Altmühltal einen Patientenrekord vermelden. 41 250 Menschen ließen sich in Eichstätt und Kösching behandeln, 18 000 davon in der Domstadt.

Trotz dieses Erfolgs hat der Klinik-Geschäftsführer Sorgenfalten auf der Stirn. "Mit der Entwicklung sind wir sehr zufrieden, mit der Bezahlung nicht", sagt Lorenz Meier. 2015 zählten die Kliniken an beiden Standorten insgesamt 40 500 Patienten - und übersprang damals zum ersten Mal die 40 000er-Marke.

Der Geschäftsführer der Kliniken im Naturpark Altmühltal ist allerdings mit den finanziellen Rahmenbedingungen, die die Gesundheitspolitik vorgibt, alles andere als zufrieden. Während Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) das zum 1. Januar in Kraft getretene Krankenhausstrukturgesetz als "Stärkung der Qualität der Krankenhausversorgung" rühmt, sieht Meier darin eine weitere Verschlechterung der finanziellen Lage der Krankenhäuser. So kam es laut Meier 2015 wieder zu Abwertungen von Leistungen: "Wir bekommen bei Weitem nicht das Geld wie im Vorjahr." Das sei schade, so Meier: "Das Krankenhaus ist von den Bürgern gut angenommen", verfüge aber nicht über die notwendigen finanziellen Ressourcen. Der Umkehrschluss: "Wir müssen wieder mit einem deutlicheren Defizit als im Vorjahr rechnen", sagt Meier - wohl im sechsstelligen Eurobereich. Das hängt neben der Vergütung auch mit den immer weiter steigenden Personalkosten zusammen. Da liegen die beiden Kliniken Eichstätt und Kösching mit ihren aktuell 1000 Mitarbeitern bei etwa 40 Millionen Euro jährlich. Und es stehen Tarifverhandlungen an.

Bei allem Argwohn blickt Meier dennoch auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Rund 7800 Patienten wurden 2015 in einer der sieben Haupt- und sieben Belegabteilungen im Eichstätter Krankenhaus behandelt. Das sind etwa 2700 mehr als noch vor zehn Jahren (siehe Grafik). Dazu kommen über 10 500 ambulante Behandlungen: 6000 Notfallbehandlungen, über 2100 ambulante Operationen sowie weitere etwa 2400 ambulante Dienstleistungen. 358 Kinder erblickten in den Kreißsälen der Klinik das Licht der Welt, etwas weniger als im Vorjahr (379). Die Innere Medizin mit ihren vier Kliniken bezeichnet Meier als "die tragende Säule des Krankenhauses". Mit zur guten Auslastung trugen laut ihm die Ende 2013 eröffnete Akutgeriatrie, der Palliativmedizinische Dienst und die Intensivierung der Schlaganfallversorgung durch die Anbindung an das telemedizinische Netzwerk Nevas (Neurovaskuläres Versorgungsnetzwerk Südwestbayern) bei. Hier sind 17 Kliniken zusammengeschlossen, die sich intensiv um die Versorgung von Schlaganfallpatienten kümmern.