Brunnen
Insgesamt zufrieden

Hermann Heigl, Vorstand der Raiffeisenbank Donaumooser Land, fordert von der Politik eine Regulierungspause

22.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:47 Uhr

Zahlreiche Mitglieder der Raiffeisenbank Donaumooser Land aus Karlskron (Foto oben) und Weichering (unten) wurden für langjährige Treue ausgezeichnet - Fotos: Hammerl

Brunnen/Karlskron/Weichering (DK) Der Vorstand der Raiffeisenbank Donaumooser Land zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr. „Kundeneinlagen lagen über, Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditinstituten unter dem Durchschnitt der bayerischen Genossenschaftsbanken“, so Aufsichtsratsvorsitzender Josef Appel.

Eine Regulierungspause forderte Vorstand Hermann Heigl, denn das bewährte Modell der Genossenschaftsbanken werde „von der politischen Regulierungswut bedroht“. Obwohl sich das „konservative, nachhaltige Geschäftsmodell in turbulenten Zeiten der Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise bewährt“ habe, prasselten enorme regulatorische Vorgaben auf die Raiffeisenbank Donaumooser Land ein. Sorgen mache der von der EU-Kommission geplante zentrale europäische Abwicklungsfonds für marode Banken, in den alle Banken einzahlen sollen. „Das heißt: Unsere Raiffeisenbank Donaumooser Land soll für eine marode spanische oder zyprische Bank geradestehen“, erklärte Heigl, „dagegen wehren wir uns“.

Wie erfolgreich das Genossenschaftsmodell sei, das nur den eigenen Mitgliedern verantwortlich wäre, verdeutlichte Appel anhand einiger Zahlen. Rund 8000 Genossenschaften mit 21 Millionen Mitgliedern gibt es in Deutschland, Tendenz steigend, weltweit sind es 800 Millionen Genossenschaften in mehr als 100 Ländern.

Sorge bereitet Heigl auch der dauerhaft niedrige Zins, der bereits dazu geführt habe, dass die Sparquote – das Verhältnis von Sparsumme und verfügbaren Einkommen – im Jahr 2012 deutschlandweit um 0,1 Prozent auf 10,3 Prozent gesunken ist, ein Trend, der sich 2013 fortsetzte. Abhilfe schaffe da nur das Motto: „Die Mischung macht’s“, Kunden und Berater müssten sich hier zusammensetzen. Auch der Bank selbst machte die niedrige Zinsspanne, die wichtigste Ertragssäule, Probleme. Abschließend bat Heigl um Verständnis für die Gebühr der VR-Bankkarte – ein defizitäres Geschäft könne nicht im Interesse der Genossenschaft liegen.

Neuvorstand Bernhard Meier stellte sich kurz vor und berichtetet über Warengeschäft und soziales Engagement. 40 000 Euro wurden für karitative und soziale Zwecke gespendet. Vorstandskollege Andreas Schwing-hammer gab einen Überblick über die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage, konnte dann aber mit erfreulichen Zahlen der eigenen Bank aufwarten. Deren Kundeneinlagen sind „trotz gravierender Konjunkturschwankungen gewach-sen“, was er als Vertrauensbeweis der Kunden und Mitglieder wertet. Das Plus bei den Kundenkrediten konnte durch die gestiegenen Einlagen refinanziert werden, daher „sind wir weitgehend unabhängig von der mittel- und langfristigen Refinanzierung am Kapitalmarkt“.