Birkenheide
Tornado über der Birkenheide

Sturm saugt Wasser fünf Meter in die Höhe

10.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:56 Uhr
Foto: DK −Foto: privat

Birkenheide (DK) Glück im Unglück hatten am frühen Samstagabend die Besucher des Biergartens Birkenheide. Ein Tornado entwurzelte mehrere Birken, Biertische wurden zerstört. Schwer verletzt wurde aber niemand.

In kürzester Zeit – es war kurz vor 19 Uhr – bot sich den sprachlosen und entsetzten Gästen ein Bild der Zerstörung. Riesige Birken lagen im Biergarten, hatten Bierbänke und Biertische angehoben, andere Bäume in Mitleidenshaft gezogen, Lichterketten beschädigt. Eltern packten ihre Kinder unter den Arm und rannten in Deckung.

Teresa, eine der Mitarbeiterinnen der Baumschule, erinnert sich haargenau: „Plötzlich kam aus Osten eine große Wolke. Man sah, dass es eine andere Wolke war als sonst. Sie war rot wie Feuer. In Minutenschnelle waren Regen und auch Hagel da.“ Dann ging alles blitzschnell: „Starker Wind kam auf und innerhalb von einer Sekunde war die erste Birke entwurzelt.“

Erika Mayer, Seniorchefin der Birkenheide, war zu Hause, sah aber nicht, wie die Bäume fielen. „Birken sind Flachwurzler“, erzählt sie. „Zudem ist es total trocken. Es regnet zu wenig. Da haben die Birken keinen richtigen Halt mehr.“

Amelie Dangel, Wirtin des Biergartens, erzählte gestern von vier Birken, die der Sturm entwurzelt hat. „Es ging alles so schnell. So, als täte sich der Himmel auf. Zuerst hatte es zu regnen angefangen, dann kam der Wirbelsturm. Schneller als sonst ein Gewitter.“ Dangel sagt, dass sie stets das Wetter im Auge hätten. Vor allem Gewitter, weil die Biergarnituren ja unter Bäumen stünden. „Wir haben an solchen Tagen immer das Wetterradar im Blick.“ Furchteinflößend war, als der Tornado über dem Weiher wütete: „Das Wasser wurde vier, fünf Meter in die Höhe gesaugt“, weiß Dangel. „Der Sturm verschwand so schnell wie er gekommen war.“ Nach ein paar Minuten, so Teresa, war alles vorbei. Sonnenschirme waren umgeknickt wie auch dünnere Bäume, die gestern noch in den Weiher hingen.

Es mutet wie ein Wunder an, dass die umkrachenden Bäume keinen Biergartenbesucher verletzt haben. Ein Mann stürzte nach den Aussagen der Angestellten beim Wegrennen mit seinem Kind und fiel bei der Flucht unter die Überdachung auf den Rücken. Dangel: „Der Rettungssanitäter musste schon kommen.“ Laut Paul Weber vom Roten Kreuz in Geisenfeld wurde aber niemand ernstlich verletzt. Die Polizei war nicht vor Ort, weil sie nicht alarmiert worden war. Die Feuerwehr Ilmendorf war zwar informiert, wurde aber nicht zu Hilfe gerufen: „Der Pächter hat mir gesagt, dass sie selber aufräumen“, so Kommandant Stefan Robin. Am Sonntag lief der Biergartenbetrieb wieder, als wäre nichts gewesen: Dangel: „Wir haben da schnell aufgeräumt.“